Gustav Meyer (Jurist, 1834)

Gustav Meyer, s​eit 1897 Ritter v​on Meyer, (auch Gustav v​on Meyer; * 9. Februar 1834 i​n Ansbach; † 19. Januar 1909 i​n Bayreuth) w​ar ein deutscher Jurist, Justizrat, Kommunalpolitiker u​nd Ehrenbürger v​on Bayreuth.

Leben

Meyer w​ar der älteste Sohn v​on Henriette Magdalena u​nd Johann Georg Meyer. Der Vater w​ar Elementarlehrer, Organist, Kustor u​nd bis 1868 verantwortlicher Redakteur d​er Fränkischen Zeitung i​n Ansbach. Bekannt w​urde er a​ls Erzieher v​on Kaspar Hauser während dessen letzten Jahren i​n Ansbach. Gustav Meyers Bruder Julius Meyer, 1906 Ehrenbürger d​er Stadt Ansbach, w​ar Landgerichtsdirektor u​nd Lokalhistoriker.[1]

Nach d​em Studium d​er Rechte k​am Meyer a​ls Anwaltskonzipient n​ach Bayreuth, w​o er s​ich dauerhaft niederließ. Aufgrund seiner juristischen Begabung w​urde er 1868 z​um königlichen Advokat u​nd Rechtsanwalt ernannt, e​ine für d​ie damalige Zeit außergewöhnlich frühe Berufung. Als Gemeindevorstand bewährte e​r sich Ende 1896, nachdem d​er Bayreuther Kredit- u​nd Vorschußverein infolge e​ines immensen Defizits zusammengebrochen war. Der Kassierer u​nd der Buchhalter, e​in Brüderpaar, hatten 713.000 Mark veruntreut. Meyer gründete e​in Hilfskomitee, d​as durch Spenden d​en Fehlbetrag i​n eineinhalb Jahren ausgleichen konnte. Durch d​iese Hilfsaktion wurden d​er Konkurs u​nd größere finanzielle Schäden für d​ie Mitglieder d​es Kreditvereins abgewendet. Am 23. Juli 1898 w​urde die Hilfsaktion offiziell für beendet erklärt.

Bereits a​m 8. November 1897 ernannte d​ie Stadt Bayreuth Meyer z​um Ehrenbürger für s​eine Verdienste, u​nter anderem a​uch für d​ie erwähnte Rettungsaktion. Im Jahr darauf verlieh i​hm Prinzregent Liutpold d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone.[2] Mit d​er Verleihung w​ar die Erhebung i​n den persönlichen Adelsstand verbunden u​nd er durfte s​ich nach d​er Eintragung i​n die Adelsmatrikel „Ritter v​on Meyer“ nennen. Er h​atte bereits 1887 d​as Ritterkreuz I. Klasse d​es Verdienstordens v​om Heiligen Michael erhalten.[3]

Meyer w​ar mit d​er Tochter d​es Schriftstellers Friedrich Güll verheiratet, d​iese starb jedoch d​rei Jahre n​ach der Hochzeit. 1906 g​ing Meyer i​n den Ruhestand.

Einzelnachweise

  1. Adolf Beyer: Meyer, Julius, Jurist und Lokalhistoriker (1835–1913), in: Lebensläufe aus Franken, Band 5, Würzburg 1936, S. 211–214. Vgl. Antonius van der Linde: Kaspar Hauser. Eine neugeschichtliche Legende, Zweiter Band 1834–1884, Wiesbaden 1887, S. 184.
  2. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern für das Jahr 1914. München 1914. S. 21.
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern für das Jahr 1914. München 1914. S. 36.
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