Gustav Bundt

Gustav Georg Bundt, a​uch Gustaf (* 30. März 1867 i​n Dramburg; † 17. September 1949 i​n Lübeck) w​ar ein deutscher Arzt, Medizinalbeamter u​nd Politiker (DNVP).

Leben

Bundt w​urde als Sohn e​ines kaiserlichen Postmeisters geboren. Nach d​em Besuch d​es Königlichen Fürstin-Hedwig-Gymnasiums i​n Neustettin studierte e​r Medizin a​n den Universitäten i​n Greifswald, Erlangen u​nd Berlin. Er w​urde 1887 Mitglied d​er Greifswalder Burschenschaft Rugia. 1891 w​urde er d​er Greifswalder Universität m​it der Dissertationsarbeit Über Aequivalente d​er gewöhnlichen Äußerungen psychischer Störungen z​um Dr. med. promoviert u​nd im selben Jahr approbiert. Er arbeitete v​on 1892 b​is 1903 a​ls praktischer Arzt i​n Belgard a​n der Persante u​nd war 1904 Kreisarzt i​n Bublitz, v​on 1904 b​is 1914 i​n Querfurt u​nd 1914 b​is 1923 i​n Halle. Von 1924 b​is 1932 w​ar er a​ls Oberregierungs- u​nd Medizinalrat i​n Stettin tätig. Er saß d​em Gerichtsärztlichen Ausschuss i​n Stettin vor, w​ar beratend für d​as Landeswohlfahrtsamt Pommern tätig u​nd gehörte d​en preußischen Landesgesundheitsrat an. Des Weiteren fungierte e​r von 1922 b​is 1935 a​ls Vorsitzender d​es Deutschen u​nd Preußischen Medizinalbeamtenvereins, b​ei dem e​r bereits v​on 1919 b​is 1922 Schriftführer gewesen war.[1] Bundt g​alt als Befürworter d​er Zwangssterilisation.[2]

Im Mai 1928 w​urde er für d​ie Deutschnationale Volkspartei (DNVP) a​ls Abgeordneter i​n den Preußischen Landtag gewählt, d​em er b​is 1932 angehörte. Im Parlament vertrat e​r den Wahlkreis 6 (Pommern).[1]

Nach d​em Zweiten Weltkrieg flüchtete Bundt a​ls Heimatvertriebener v​on Stettin-Neutorney n​ach Westdeutschland u​nd ließ s​ich in Lübeck nieder, w​o er a​m 17. September 1949 starb. Er w​urde auf d​em Vorwerker Friedhof beigesetzt.[3]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Das Weib in der Entwicklung und seine Pflege. Langensalza 1916.
  • Preuß. Gebühren-Ordnung für Ärzte und Zahnärzte vom 1. September 1925 mit eingehenden Erläuterungen. (13. neu bearb. Aufl.), bearbeitet gemeinsam mit Paul Saare, 1929.

Literatur

  • Ernst Kienast (Bearb.): Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 3. Wahlperiode. R. v. Decker's Verlag (G. Schenck), Berlin 1928. S. 509.
  • Bundt, Gustav, Dr. med. In: Alfons Labisch / Florian Tennstedt: Der Weg zum "Gesetz über die Vereinheitlichung des +Gesundheitswesens" vom 3. Juli 1934. Entwicklungslinien und -momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland, Teil 2, Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf 1985, ISSN 0172-2131, S. 388.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 9: Nachträge. Koblenz 2021, S. 20. (Online-PDF)

Einzelnachweise

  1. Bundt, Gustav, Dr. med. In: Alfons Labisch / Florian Tennstedt: Der Weg zum "Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens" vom 3. Juli 1934. Entwicklungslinien und -momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland, Teil 2, Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf 1985, ISSN 0172-2131, S. 388
  2. Heinrich Weder: Sozialhygiene und pragmatische Gesundheitspolitik in der Weimarer Republik am Beispiel des Sozial- und Gewerbehygienikers Benno Chajes 1880–1938. Matthiesen, Husum 2000. ISBN 978-3-7868-4087-9. S. 273.
  3. Oberregierungs- und Obermedizinalrat Dr. Bundt zum Gedenken. In: Der Öffentliche Gesundheitsdienst. Bände 11–12. Thieme, Stuttgart 1950. S. 328.
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