Gustav-Stresemann-Institut
Das Gustav-Stresemann-Institut (GSI) ist ein eingetragener Verein und eine unabhängige, überparteiliche und gemeinnützige Einrichtung der politischen Bildung. Das GSI betreibt im Bonner Ortsteil Hochkreuz (Bundesviertel) eine Tagungsstätte mit Tagungshotel („Europäische Tagungs- und Bildungsstätte“). Dort finden jährlich über 2.500 Veranstaltungen mit rund 190.000 Teilnehmern statt: Konferenzen, Symposien, Tagungen, Workshops und Seminare zu einem breiten Themenspektrum.[1]
Schwerpunkte der Bildungsveranstaltungen
- Europapolitik
- Das neue Europa, Zukunft der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung
- Perspektiven europäischer Sicherheitspolitik
- Die Rolle Europas in der globalen Politik des 21. Jahrhunderts
- Aspekte internationaler Politik und Kooperation
- Nord-Süd-Politik und Entwicklungspolitik
- Deutsch-französische Beziehungen und Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Jugendlichen
- Aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen, z. B. Reform des Sozialstaats, Migration, demografischer Wandel, Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft
- Berufsorientierung und Qualifizierung
Geschichte
1951 wurde auf Initiative des belgischen Politikers Paul-Henri Spaak das Internationale Jugendsekretariat der Europäischen Bewegung gegründet; es sollte die Jugend Europas zur Mitarbeit beim Aufbau eines demokratischen und friedlichen Europas gewinnen. Nationale Sekretariate wurden in allen demokratischen Staaten Westeuropas gegründet (siehe Europäische Bewegung International). Leiter des deutschen Sekretariats wurde Berthold Finkelstein (1925–1996).
1959 wurde das deutsche Sekretariat in ein eigenständiges 'Institut für übernationale Bildung und europäische Zusammenarbeit' umgewandelt. Um die Verdienste des Staatsmannes und Friedensnobelpreisträgers Gustav Stresemann für Frieden und europäische Zusammenarbeit zu würdigen, benannte man das Institut 'Gustav-Stresemann-Institut'. Vorsitzender des GSI wurde Berthold Finkelstein, der das Institut bis 1996 leitete.
1961 zog das GSI mit eigenen Tagungs- und Unterbringungskapazitäten in das Haus Lerbach in Bergisch Gladbach ein. Dieses wurde in den Jahren darauf erweitert und unter dem Namen „Europäische Akademie Lerbach“ bekannt.
1972–1980 unterhielt das GSI als Träger auf Schloss Neuburg bei Passau eine weitere Tagungs- und Bildungsstätte in Bayern.
1975 gründete das GSI das Gustav Stresemann Institut in Niedersachsen e. V. in Medingen und wurde 1978 als Heimvolkshochschule in Niedersachsen anerkannt.
1987 eröffnete das GSI die neue und größere Tagungsstätte in Bonn und gab die Bildungsstätte in Bergisch Gladbach auf.
1996 kam es zur Wahl eines neuen Vorsitzenden und einer neuen Leitung des GSI. Vorsitzender wurde Erik Bettermann (Staatsrat Landesvertretung Bremen), Direktor wurde Klaus Dieter Leister. 1999 wurden beide wiedergewählt. Leister verstarb am 4. November 2017.
2002 wurde die Tagungsstätte in Bonn ausgebaut. Zudem kam es zur Wahl eines neuen Vorsitzenden und der Leitung des GSI. Vorsitzender und Direktor wurde Leister.
Ansgar Burghof leitet seit Juli 2014 das Gustav-Stresemann-Institut e.V.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- general-anzeiger-bonn.de: Gustav-Stresemann-Institut in Bonn: Geburtstag der Denkfabrik vom Rhein (abgerufen am 5. September 2016)
- Neuer Direktor des Gustav-Stresemann-Instituts: Dr. Ansgar Burghof (Memento vom 26. Juli 2014 im Internet Archive)