Grubenunglück von Los Frailes

Grubenunglück von Los Frailes
Spanien

Der Damm d​es Absetzbeckens d​er Zink- u​nd Bleimine Los Frailes i​n Aznalcóllar b​ei Sevilla i​n Andalusien (Spanien) b​rach am 25. April 1998.

Bei d​em Bruch d​es 25 m h​ohen Dammes gelangten 4 b​is 5, vielleicht a​uch 7 Millionen m³ giftige Abraumschlämme a​us dem Bergwerk v​on Aznalcóllar i​n den n​ahe gelegenen Fluss Río Agrio, e​inen Nebenfluss d​es Río Guadiamar. Der Schlamm bedeckte 4000 Hektar Ackerland u​nd bedrohte d​en zum UNESCO-Welterbe gehörenden Nationalpark Coto d​e Doñana. Es w​ar eine große ökologische Katastrophe; Todesopfer g​ab es nicht. Naturschützer hatten jahrelang a​uf die mangelnde Sicherheit d​er Anlage hingewiesen.

Das Bergwerk gehört d​er Boliden Ltd., e​iner Schwedisch-Kanadischen Gesellschaft.

Die Uhrzeit des Bruches konnte später mit 1:00 Uhr nachts rekonstruiert werden, weil zu dieser Zeit eine Stromleitung ausfiel. Etwa um 3:00 Uhr inspizierte ein Elektriker die Leitungstrasse und bemerkte dabei Risse in der Dammkrone und nur noch wenig Wasser in dem Becken, was bedeutete, dass das meiste vor 3:00 Uhr ausgelaufen war. Ein Pegel bei Sanlúcar la Mayor stellte den Maximalabfluss um 3:30 Uhr fest. Der Ausfluss aus dem Becken war um 8:00 Uhr beendet. Der Pegelstand fiel bis 18:00 Uhr auf Normalstand. Die Bresche im Damm war schließlich 20 m breit. Der Damm war bis zu 60 m verschoben worden.

Als Ursache wird ein Grundbruch eines Trenndamms zwischen zwei Einzelbecken vermutet, der dann den Bruch des Hauptdammes bewirkte. Schwachpunkte sollen schon zwei Jahre vorher in einem geotechnischen Gutachten entdeckt worden sein.

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