Groß Heide
Groß Heide ist ein Ortsteil der Stadt Dannenberg (Elbe) in der Samtgemeinde Elbtalaue im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen.
Groß Heide Stadt Dannenberg (Elbe) | ||
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Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
Postleitzahl: | 29451 | |
Vorwahl: | 05861 | |
Lage von Groß Heide in Landkreis Lüchow-Dannenberg | ||
regionaltypisches Hallenhaus im Ortsgebiet |
Das Dorf liegt vier Kilometer – über die Kreisstraße 1 sieben Kilometer – südlich des Zentrums von Dannenberg.
Geografie
Die Gemarkung Groß Heide umfasst eine Fläche von ca. 556 ha und der Acker hat durchschnittlich eine Bodenpunktzahl von 24 bis 30 – nur einige wenige Flächen liegen darüber. Das Dorf liegt in der Jeetzelniederung auf einer Höhe von etwa 14,50 m über NN. der Groß Heide, vor Hochwasser aus der Altmark und dem Hochwasser (Rückstau) der Elbe, schützende Deich, des Jeetzelkanals (neue Jeetzel), wurde um 1960 fertig gestellt. Die Flur umfasst die Bodenarten: Sand, anmooriger Sand, anlehmiger Sand und Moor, mit manchmal salzigem Grundwasser. Die Flurnamen deuten auf einen wendischen Ursprung des Dorfes hin. Über ¾ der alten Flurnamen in der Feldmark können der polabischen Sprache zugeordnet werden. Groß Heide liegt auf einem Salzstock.[1] Groß Heide ist 1600 schon im Mellinger Atlas[2] zu finden. Im Laufe der Jahrhunderte hat Groß Heide verschiedene Ortsnamen erhalten: Tor Slotesheyde, Fritzenheide, Gümser Heyde, Heyde, Grossenheide, Gr. Heide und schließlich Groß Heide.
Einwohnerentwicklung
Einwohner in 2020: 126 Einwohner (incl.20 Kinder) in den verschiedensten Berufen (incl. Kunst) und Selbstständigkeiten.
Vereine und Gruppen: Freiwillige Feuerwehr Groß Heide (1. Gründung 1888), monatlicher Frauenstammtisch, historisches Dorfgasthaus (Schulz), Wunderpunkt bei der kulturellen Landpartie;
Literatur
Die Dorfchronik: „In Groß Heide zu Hause“ ist im Jahr 2019 im Selbstverlag Beate Hennings, Groß Heide erschienen.
Geschichte
Für das Jahr 1848 wird angegeben, dass Groß Heide 36 Wohngebäude hatte, in denen 189 Einwohner lebten.[3] Zu der Zeit war der Ort in die Parochie St. Annen in Dannenberg eingepfarrt und die Schule befand sich in Groß Heide.[4] Am 1. Dezember 1910 hatte Groß Heide als eigenständige Gemeinde im Kreis Dannenberg 162 Einwohner.[5] Am 1. Juli 1972 wurde der Ort nach Dannenberg eingemeindet.
Erste Nennung des Dorfes 1450 im Winsener Schatzregister[6] (Steuerstelle) im Amt Dannenberg als "tor Slotesheyde"[7], (tor = zur Schloßheide; oder nach Antje Schmitz[8]: Siedlung bei der Heide, die von Wasserläufen, Abzugsgräben durchzogen ist; slot = zwischen zwei Grundstücken gezogener Wassergraben und Heide = sandige, unbebaute, wild bewachsene Fläche … Wald mit Kiefernbestand), bis 1593 dem Adels- bzw. Rittergeschlecht von dem Berge zu Gümse (bei Dannenberg/Elbe) gehörig[9], danach dem Amt (Marschvogtei) Dannenberg zugehörig. Groß Heide wird hier als einer der Wasserdörfer genannt.
1410 und 1431 Werner von dem Berge, 1436 Geverd von dem Berge, 1452 und 1470 Segeband von dem Berge. Zu diesem Zeitpunkt besteht es aus 6 Hufen/Höfe bzw. 6 Hakenhöfe. Durch Höfeteilungen sind bis 1851 aus den 6 Vollhufen 8 Halbhufen, 8 Viertelhufen entstanden und ein Kossater ist dazugekommen. Heute (2021) wirtschaftet in Groß Heide der letzte im Dorf lebende Landwirt mit seiner Familie.
Verkoppelung/ Gemeinheitsteilung: Beginn 1851 - Unterschriften erfolgten 1857/58; Ablösungen: Verträge von 1867.
Kirchliche Zugehörigkeit:
Friedhof und Kapelle von 1510 bis 1871 St. Annen Gemeinde – zusammen mit 17 weiteren Dörfern (der Platz, auf dem die Kapelle stand, und der Kirchhof/Friedhof ist in der Nähe des heutigen Prochaskaplatzes in Dannenberg.), der heutige Friedhof ist seit 1872 in Groß Heide; Trauungen finden in der St. Johannis Gemeinde in Dannenberg statt.
Schule:
Mindestens seit 1651 im Gesamtschulverband 8 – zusammen mit den Nachbardörfern Klein Heide, Langenhorst, Soven (Wasser) Liepe und Prabstorf. Die Schule in Groß Heide wird im Zuge der Gemeindereform 1972 aufgelöst.
Siehe auch
Weblinks
- Fotos aus Groß Heide auf wendland-archiv.de
Einzelnachweise
- Hennings, Beate: Ortschronik Groß Heide, „In Groß Heide zu Hause“
- Mellinger, Johann, Karte aus: Atlas des Fürstentums Lüneburg um 1600, Herausgegeben und kommentiert von Peter Aufgebauer, Kirstin Casemir, Ursula Geller, Dieter Neitzert, Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2001
- Friedrich W. Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848, S. 89 (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 26. Mai 2018]).
- Friedrich W. Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848, S. 227 (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 26. Mai 2018]).
- Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Königreich Preußen – Provinz Hannover – Regierungsbezirk Lüneburg – Landkreis Dannenberg. In: gemeindeverzeichnis.de. Uli Schubert, 24. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2018.
- Stadtarchiv Lüneburg, Das Winsener Schatzregister von 1450 / Hrsg. und mit geschichtlichen Erläuterungen versehen von Pastor Meyer, Pastor in St. Dionys, Herold & Wahlstab, 1891 Stadtarchiv Lüneburg 1 Band: 1450 – 1450 Signatur: AB Nr. 74a/ 1
- Kühnel, Paul, Die slawischen Orts – und Familiennamen im Lüneburgischen, mit einem Vorwort und einem Verzeichnis der slavischen Wortstämme herausgegeben von Ernst Eichler, Leipzig 1982, Reprint der Originalausgabe; S. 195 Nr. 202
- Schmitz, Antje, Die Siedlungsnamen und Gewässernamen des Kreises Lüchow – Dannenberg, 1999 Wachholtz Verlag, Kieler Beiträge zur deutschen Sprachgeschichte, Herausgegeben von Friedhelm Debus und Wolfgang Laur, Band 19, S. 83 Nr. 102
- Nippert, Klaus, Nachbarschaft der Obrigkeiten, Zur Bedeutung frühneuzeitlicher Herrschaftsvielfalt am Beispiel des Hannoverschen Wendlands im 16. und 17. Jahrhundert, 2000,Verlag Hahnsche Buchhaltung Hannover, S. 279