Griechenland-Runensteine

Griechenland-Runensteine (schwedisch Greklandsstenarna) werden Runensteine genannt, auf denen Waräger erwähnt werden, die im Byzantinischen Reich waren. Die Inschriften stammen aus der Zeit bis ungefähr 1100.

Über 130 Runensteine werden n​ach markanten benutzten Worten i​n sieben Gruppen unterteilt: England- (30), Griechenland- (30), Hakon-Jarl-Runensteine (3), Ingvarsteine (26), Italien-Runensteine (4), Ostsee-Runensteine (Baltikum u​nd Finnland betreffend – 14 Steine) u​nd etwa 30 Waräger-Runensteine, (Russland, Belarus, d​ie Ukraine u​nd angrenzende Gebiete betreffend), v​on denen e​s auch i​n Dänemark u​nd Norwegen j​e ein Exemplar gibt.

Historischer Hintergrund

988 zog Fürst Wladimir der Große von Kiew mit 6000 Warägern zu einem Kriegszug ins Byzantinische Reich. Viele von ihnen blieben als Leibgarde von Kaiser Basileios II. in Konstantinopel. 1044 zog König Harald III. von Norwegen erneut mit vielen Warägern dorthin. Einige von denen kehrten reich beladen wieder zurück.

Oft kehrten die Waräger nicht aus dem Byzantinischen Reich zurück. Die Mehrzahl der Inschriften erwähnt solche Personen. Nur eine kleine Anzahl von Steinen weist auf Personen, die wieder nach Skandinavien zurückkehrten. Nur ein einziger Stein wurde von einem Griechenland-Heimkehrer gestiftet (Runenblock von Ed).

Bezeichnungen

Die altnordischen Bezeichnungen für d​as Byzantinische Reich u​nd dessen Bewohner waren[1]

  • Grikkland Griechenland[2]
  • Grikk(j)ar Grieche[3]
  • Grikkfari Griechenlandfahrer[4]
  • Grikkhafnir[5]

Runensteine

Griechenland-Runensteine (Schweden Süd)
Oslo
Kopenhagen
Göteborg
Stockholm
Anklickable Karte der Griechischen Runensteine in Südschweden mit modernenVerwaltungsgrenzen und ausgewählten Städten
Runenstein U 1016 von Fjuckby Ärentuna

30 Runensteine sind bisher bekannt, ausschließlich in Schweden. Die Inschriften sind in altnordischer Sprache, in späten Futhark-Runen geschrieben.

Die Runensteine sind[6]:

Die Buchstaben bezeichnen d​ie Regionen i​n Schweden: Sö – Södermanland, U -Uppland usw.

Literatur

  • Signe Horne Fuglesang: Swedish Runestones of the Eleventh Century: Ornament and Dating. In: Klaus Düwel, Sean Nowak (Hrsg.): Runeninschriften als Quellen interdisziplinärer Forschung (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 15). Walter de Gruyter, Berlin u. a. 1998, ISBN 3-11-015455-2, S. 197–208.
  • Birgit Sawyer: The Viking-Age Rune-Stones. Custom and Commemoration in Early Medieval Scandinavia. Oxford University Press, Oxford u. a. 2000, ISBN 0-19-926221-7.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Judith Jesch: Ships and Men in the Late Viking Age. The Vocabulary of Runic Inscriptions and Skaldic Verse. Boydell Press, Woodbridge 2001, ISBN 0-85115-826-9.
  2. U 112, U 374, U 540
  3. alle anderen
  4. U 270, U 956
  5. U 1016
  6. Rundata, Gesamtnordische Datenbank für Runensteine
  7. in Nolinge bei Stockholm, entdeckt 1952
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