Gremanu
Die sieben Hektar große Nuraghensiedlung Gremanu liegt bei Fonni in der Provinz Nuoro auf Sardinien. Sie besteht aus einem Hüttendorf und Sakralbauten und ist umgeben von einer großen rechteckigen Einfassung.
Unter den Sakralbauten sind der Megarontempel und der benachbarte Rundtempel hervorzuheben. Das Mauerwerk der beiden Anlagen, die zwischen 1300 und 900 v. Chr. genutzt wurden, ist bis zu einer Resthöhe zwischen 0,5 und 1,2 m erhalten. Die Tempel in dem, ähnlich wie das benachbarte Su Romanzesu außergewöhnlich gestalteten Dorf, dienten wahrscheinlich einem Wasserkult, der auch bei den anderen Megarontempel angezeigt wird, die bei Brunnenheiligtümern oder in Nuraghensiedlungen gefunden wurden. In der Nähe liegen Quellen, die mittels einer Reihe von in den Fels gehauenen Kanälen drei Brunnen versorgen, die religiösen Zwecken dienten. Der Mangel an keramischen Funden und die wenigen Fragmente aus Bronze geben keine Hinweise auf die besondere Verwendung der Quellen. Der Tempel weist innen einen rechteckigen Behälter und einen Bankaltar auf.
In der Nähe finden sich die Reste der vier Gigantengräber von Madau.
Siehe auch
Literatur
- Michael Hoskin, Elizabeth Allan, Renate Gralewski: The Tombe di Giganti and Temples of Nuraghic Sardinia. In: Journal for the History of Astronomy. Band 24, Nr. 18, 1993, S. S1–S26, doi:10.1177/002182869302401802.