Greenville (South Carolina)
Greenville ist eine Stadt im nordwestlichen South Carolina und Verwaltungssitz des gleichnamigen Countys. Sie hat 58.409 Einwohner (Stand: Volkszählung 2010) auf einer Fläche von 67,7 km2 und liegt 307 m über dem Piedmont Plateau.
Greenville | |
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Spitzname: G-Vegas | |
Skyline bei Nacht | |
Lage in South Carolina | |
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Basisdaten | |
Gründung: | 1831 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | South Carolina |
County: | Greenville County |
Koordinaten: | 34° 51′ N, 82° 23′ W |
Zeitzone: | Eastern (UTC−5/−4) |
Einwohner: – Metropolregion: | 67.453 (Stand: 2016) 884.975 (Stand: 2016) |
Fläche: | 67,7 km² (ca. 26 mi²) davon 67,5 km² (ca. 26 mi²) Land |
Höhe: | 307 m |
Postleitzahlen: | 29601-29617 |
Vorwahl: | +1 864 |
FIPS: | 45-30850 |
GNIS-ID: | 1245842 |
Website: | www.greenvillesc.gov |
Bürgermeister: | Knox White |
Greenville City Hall (Rathaus) |
Die sogenannte Greenville-Spartanburg-Anderson Combined Statistical Area im Nordwesten South Carolinas, bestehend aus 8 Countys mit insgesamt ca. 1,2 Millionen Einwohnern, ist auch als Upstate bekannt. Der Name spielt an auf die gegenüber dem übrigen Bundesstaat erhöhte Lage der Region an den Ausläufern der Appalachen.
Greenville liegt etwa auf halber Strecke zwischen den Städten Atlanta (Georgia) und Charlotte (North Carolina) an der Interstate I-85. Die Stadt ist weiterhin an die I-185 und die I-385 angeschlossen.
Geschichte
Um 1770 gründete hier der von Indianern abstammende Händler Richard Pearis eine große Plantage mit einem Sägewerk auf Land, das er den Cherokees abgekauft hatte. Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpfte er mit den Cherokees auf Seiten der Engländer. Nach ihrer Niederlage wurde das Land unter den patriotischen Soldaten aufgeteilt, der Ort wurde 1797 Pleasantburg genannt und erhielt 1831 seinen heutigen Namen nach dem General der nordamerikanischen Truppen Nathanael Greene. Nach 1815 wurden die ersten Schulen, Kirchen und Fabriken gegründet. 1853 wurde Greenville ans Bahnnetz angeschlossen. Den amerikanischen Bürgerkrieg überstand Greenville als Rückzugsort der Sezessionisten relativ glimpflich. 1869 wurde der Ort mit damals 2757 Einwohnern zur Stadt ernannt.
Zwischen 1895 und der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Greenville eine Blütezeit der Textilindustrie durch die Verarbeitung der Baumwolle aus der Umgebung, verbunden mit einem großen Bevölkerungszustrom und einem Bauboom. Mitte der 1920er-Jahre hatte Greenville 50.000 Einwohner. Die Invasion des Baumwollkapselkäfers löste 1926 eine große wirtschaftliche Krise der Baumwollspinnereien aus.
In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden die Baumwollfabriken geschlossen; ein Dienstleistungs- und Spekulationsboom mit Immobilien setzte ein, der jedoch immer wieder zu Rückschlägen führte.[1]
Wirtschaft
Hauptwirtschaftszweig von Greenville ist heute die Automobilindustrie. Derzeit entsteht in Greenville das International Center for Automotive Research (ICAR). Daran beteiligt sind die nahe gelegene Clemson University, die BMW Group, IBM, Microsoft, Michelin, die Society of Automotive Engineers (SAE), Sun Microsystems und Timken.
Der Automobilhersteller BMW betreibt sein einziges Automobilwerk in Nordamerika etwa auf halber Strecke der Interstate 85 zwischen Greenville und dem etwa 50 Kilometer entfernten Spartanburg. Es liegt allerdings im Spartanburg County. Hier werden momentan der BMW X3, X5 und der X6 produziert. Seit 2013 wird hier auch der X4 produziert[2], im Jahr 2018 folgt der X7.
Mit Ansiedlung der Automobilindustrie und der daraus erhöhten Einnahmen der Stadt wurde auch insbesondere die Innenstadt immer weiter aufgewertet. Ein Park, zahlreiche Bars und Restaurants lassen sie im Gegensatz zu anderen Innenstädten der gleichen Größe außerordentlich europäisch wirken. Daran hat auch das jährlich stattfindende 3-tägige Straßenfest im Herbst („Greenville Fall“) einen großen Anteil.
Mit dem Greenville-Spartanburg International Airport verfügt die Region außerdem über einen bedeutenden Regionalflughafen.
Universität
An der 1826 gegründeten Furman University erhalten rund 3000 Studenten Unterricht. Es gibt auch ein traditionsreiches College der Southern Baptist Convention.
Trivia
Die Gesellschaft Greenvilles in den 1950er-Jahren bildet den Hintergrund für den semi-autobiographischen Roman von Dorothy Allison, Bastard Out of Carolina,[3] in dem eine junge Ich-Erzählerin von der Verachtung der Mittelschichten für den „White Trash“ berichtet, von der sie stärker betroffen ist als von der Armut.
Greenville war Anfang 2007 einer der Drehorte für den Hollywood-Film Ein verlockendes Spiel (im Original: Leatherheads) mit George Clooney, John Krasinski und Renée Zellweger in den Hauptrollen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jaimie Alexander (* 1984), Schauspielerin
- Cat Anderson (1916–1981), Jazz-Trompeter
- Rudolf Anderson (1927–1962), Pilot und Offizier der US Air Force
- Willie Anderson (* 1967), Basketballspieler
- Peabo Bryson (* 1951), Sänger
- Robert Bullock (1828–1905), Politiker, Bezirksrichter und Brigadegeneral
- John Casper (* 1943), Astronaut
- Fred Crane (1930–1985), Jazzmusiker
- Sarah Cunningham (1918–1986), Schauspielerin
- Jim DeMint (* 1951), Politiker
- Daniel Dunklin (1790–1844), Politiker
- Joseph H. Earle (1847–1897), Politiker
- Esquerita (1935–1986), Musiker
- Lucas Glover (* 1979), Profigolfer
- Bo Hopkins (* 1942), Schauspieler
- Jesse Hughes (* 1972), Musiker und Frontmann der Band Eagles of Death Metal
- Jesse Jackson (* 1941), Politiker, Bürgerrechtler und Baptistenpastor
- Anna Hill Johnstone (1913–1992), Kostümbildnerin
- D. J. Jones (* 1995), American-Football-Spieler
- Marcus King (* 1996), Sänger und Gitarrist
- James Robert Mann (1920–2010), Politiker
- Edwin McCain (* 1970), Musiker
- Gary Owens (* 1986), Baseballspieler
- Roger C. Peace (1899–1968), Politiker
- William H. Perry (1839–1902), Politiker
- Charles Hard Townes (1915–2015), Physiker und Nobelpreisträger
- John B. Watson (1878–1958), Psychologe, der die psychologische Schule des Behaviorismus begründete
- Sean Weatherspoon (* 1987), American-Football-Spieler
- Emmett Williams (1925–2007), Dichter, Performance-Künstler und Mitbegründer der Fluxusbewegung
- Josh White (1914–1969), schwarzer Folk-, Spiritual- und Bluesgitarrist und Sänger
Namensvarianten
Die Stadt besitzt einige Bezeichnungsvarianten:
Weblinks
Einzelnachweise
- Geschichte Greenvilles
- dpa: Geringeres Währungsrisiko: BMW baut X3-Nachfolger in den USA - WirtschaftsWoche. In: WirtschaftsWoche. 15. Mai 2007, abgerufen am 23. April 2009.
- New York 1992.
- Richardson, James M. History of Greenville County, South Carolina, Narrative and Biographical. Spartanburg, S.C. Reprint Co., 1980. p41
- US Postal Guide, various edition dates. Use code US-T133/YYYY. 1887
- Huff, Archie Vernon, Jr. Greenville: The History of the City and County in the South Carolina Piedmont. Colombia, South Carolina: University of South Carolina Press, 1995. p66
- Names in South Carolina. vols. 1-28. Columbia, South Carolina: University of South Carolina, 1954-1981. v17/p6
- Names in South Carolina. vols. 1-28. Columbia, South Carolina: University of South Carolina, 1954-1981. v25/p24