Grauortolan

Der Grauortolan (Emberiza caesia), a​uch die o​der der Rostammer, i​st eine Vogelart a​us der Familie d​er Ammern (Emberizidae).

Grauortolan

Grauortolan (Emberiza caesia)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Überfamilie: Passeroidea
Familie: Ammern (Emberizidae)
Gattung: Ammern (Emberiza)
Art: Grauortolan
Wissenschaftlicher Name
Emberiza caesia
Cretzschmar, 1827

Beschreibung

Der Grauortolan ähnelt stark dem Ortolan (Emberiza hortulana). Er hat jedoch einen unverkennbaren leuchtend blaugrauen Kopf. Die Kehle und der Bartstreif sind zimtbraun (nicht gelb wie beim Ortolan), der Schnabel ist rötlich-pink. Das Weibchen ist matter und stärker gestreift als das Männchen (wie auch beim Ortolan) und kann von Ortolan-Weibchen durch die zimtbraune Kehle und Bartstreif unterschieden werden. Die Grauortolan-Jungvögel sind von Ortolan-Jungvögeln nur sehr schwer zu unterscheiden, von den Jungvögeln der Zippammer kann man sie höchstens am rötlichen Schnabel auseinanderhalten. Im Herbst sind die leuchtenden Farben bei Männchen und Weibchen teilweise verdeckt. Mit einer Länge von 16 cm und einem Gewicht von etwa 20 g hat der Grauortolan etwa die Größe eines Haussperlings.

Lebensraum

Der Grauortolan liebt steinige Abhänge mit vereinzelten Büschen und Bäumen sowie Halbwüsten. Er ist ein Zugvogel, in Südosteuropa ist er Sommergast. Er brütet in ganz Griechenland, in den mittelmeernahen Gebieten in der Türkei und Zypern und in den östlichen Mittelmeer-Küstenstreifen in Vorderasien. Er überwintert im Sudan in Afrika. Selten wird er auch im mediterranen Raum Westeuropas gesichtet, manchmal verirren sich auch einzelne Tiere bis nach Helgoland.

Gesang und Nahrung

Der Grauortolan ernährt sich, ganz nach Ammernart, von Sämereien sowie Insekten zum Füttern der Jungen. Sein Ruf ist ein beständiges „stjip“. Der Gesang ähnelt dem des Ortolans, ist aber kürzer, etwa wie „dü-dü-dü-düi“.

Brut

Das Nest w​ird auf d​em Boden zwischen Steinen gebaut, o​ft in dichten Bewuchs. Es besteht a​us Halmen, Stängeln u​nd Wurzeln u​nd wird m​it Haaren gepolstert. Das Weibchen l​egt 4–6 schmutzigweiße b​is gräulich o​der schwärzliche Eier, d​ie etwa 19 m​m lang sind. Gebrütet w​ird zweimal i​m Jahr. Die Brutdauer beträgt e​twa 12–13 Tage.

Literatur

  • Peterson, Mountfort, Hollom, „Die Vögel Europas – Ein Taschenbuch für Ornithologen und Naturfreunde über alle in Europa lebenden Vögel“, Paul Parey Verlag, 10. Aufl. April 1973, ISBN 3-490-05718-X, S. 289–290
  • Christopher Perrins, „Vögel, Biologie+Bestimmen+Ökologie“, Paul Parey Verlag, ISBN 3-490-22618-6
Commons: Grauortolan (Emberiza caesia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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