Granges-sur-Vologne
Granges-sur-Vologne | ||
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Gemeinde | Granges-Aumontzey | |
Region | Grand Est | |
Département | Vosges | |
Arrondissement | Saint-Dié-des-Vosges | |
Koordinaten | 48° 9′ N, 6° 47′ O | |
Postleitzahl | 88640 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 88218 | |
Eingemeindung | 1. Januar 2016 | |
Status | Commune déléguée | |
ehemaliges Rathaus (Hôtel de ville) von Granges-sur-Vologne |
Granges-sur-Vologne ist eine ehemalige französische Gemeinde mit zuletzt 2.251 Einwohnern (Stand 1. Januar 2013) im Département Vosges der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehörte zum Arrondissement Saint-Dié-des-Vosges und zum ehemaligen Gemeindeverband Gérardmer-Monts et Vallées. Am 1. Januar 2016 ging Granges-sur-Vologne zusammen mit Aumontzey in der neu gebildeten Gemeinde Granges-Aumontzey auf.
Geografie
Granges-sur-Vologne liegt in den Vogesen, etwa 27 Kilometer östlich von Épinal und zwölf Kilometer nordwestlich von Gérardmer.
Das 29,64 km² große Gemeindegebiet erstreckte sich im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges über zehn Kilometer entlang des Oberlaufes des Flusses Vologne. Die Vologne hat sich tief in das umgebende Bergland eingeschnitten. Erst im Bereich des Dorfes Granges weitet sich das Tal (Vallée des Granges) auf etwa 1000 m Breite. Östlich und westlich des Volognetales erreichen die bewaldeten Berggipfel Höhen von über 700 m über dem Meer. Der höchste Punkt mit 926 m befindet sich im äußersten Südosten der Gemeinde.
Mehr als die Hälfte des ehemaligen Gemeindegebietes ist von Wäldern bedeckt. Es handelt sich um den großen zusammenhängenden Forst Forêt Domaniale de Vologne. Die Meereshöhe der Tallagen von über 600 Metern lässt kaum wirtschaftlichen Ackerbau zu, daher dominieren im Tal und an den unteren Hängen Viehweiden. Auch in den höheren Lagen finden sich einzelne Bergbauernhöfe.
Zu Granges-sur-Vologne gehörten die Ortsteile Frambéménil, Les Voids, Chevalpré, Les Jumeaix, Le Hulle, La Sauteure, Blanchefeigne, Les Évelines, Les Aulnaux, Petempré, Le Haut Rain, Le Spoix und Berchigranges.
Nachbargemeinden von Granges-sur-Vologne waren Aumontzey im Norden, Vienville im Nordosten, Barbey-Seroux im Osten, Gérardmer im Südosten, Liézey im Süden, Champdray im Westen sowie Jussarupt im Nordwesten.
Geschichte
Der Bann Granges war vor der Revolution Teil der Bailliage von Bruyères. Die Dorfkirche, dem Hl. St. Georg geweiht, war eine Filiale der Pfarrei in Champ-le-Duc. Nach der Bildung der südlothringischen Gemeinden im Jahr 1790 war Granges von 1792 bis 1801 Kantonshauptort. Im Mai 1836 musste Granges neben anderen Gemeinden einen kleinen Teil seines Territoriums zur Schaffung der neuen Gemeinde Liézey abgeben. Die Zusatzbezeichnung -sur-Vologne führte die Gemeinde seit einer entsprechenden Verordnung vom 24. Juli 1917, um sich von anderen Gemeinden namens Granges zu unterscheiden.[1]
Wappen
Das Wappen zeigt auf blauem Grund in Silber den Schutzpatron St. Georg als Drachentöter; im rechten Obereck auf silbernem Grund ein rotes Wasserrad, das auf die zahlreichen Mühlen an der Vologne verweist.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2013 | |
Einwohner | 2880 | 2753 | 2794 | 2758 | 2485 | 2449 | 2332 | 2251 | |
Quelle: Cassini[3] |
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint-Georges aus dem 15. Jahrhundert (der Turm stammt aus dem Jahr 1662) mit einer Jacquot-Orgel
- privat betriebener botanischer Garten im Ortsteil Berchigranges
- mehrere Wegkreuze im Gebiet der Gemeinde
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Bewohner von Granges-sur-Vologne sind in der Forstwirtschaft und der Holzindustrie (mehrere Sägewerke) oder im Bereich Handel und Dienstleistungen beschäftigt. Darüber hinaus gibt es Arbeitsplätze im Tourismusbereich (Pensionen und Ferienhäuser). In Granges-sur-Vologne sind 24 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Anbau von Getreide, Gemüse und Obst, Milchwirtschaft, Zucht von Pferden, Kamelen, Rindern, Schafen und Ziegen).[4] Größter Arbeitgeber in der Gemeinde ist aber das Textilunternehmen „Walter-Seitz“. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in den Vogesen im Winter in Heimarbeit auf Handwebstühlen Hanf verarbeitet. In Granges und Umgebung war man auf die Herstellung von Haushaltswäsche spezialisiert. Die Baumwollspinnerei begann in Granges-sur-Vologne 1856 mit dem Unternehmer Étienne Joseph Seitz, der dafür die Wasserkraft der Vologne für die Mechanisierung nutzte. Anders als in vielen Gebieten Lothringens, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Niedergang der Textilindustrie erlebten, hat das Textilunternehmen in Granges-sur-Vologne bis heute überlebt.[5][6]
Granges-sur-Vologne liegt an der Fernstraße D 423, die Bruyères mit Gérardmer verbindet. Des Weiteren bestehen Straßenverbindungen nach Le Tholy, Laval-sur-Vologne und Corcieux. Der nächste Bahnhof liegt in der sechs Kilometer entfernten Gemeinde Laveline-devant-Bruyères.
Gemeindepartnerschaft
Seit 1990 besteht eine Partnerschaft zwischen Granges-sur-Vologne und der württembergischen Gemeinde Ertingen.
Belege
- Granges-sur-Vologne auf vosges-archives.com (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei, französisch)
- Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)
- Granges-sur-Vologne auf cassini.ehess.fr
- Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)
- Engagements communaux auf granges-sur-vologne.com (Memento vom 8. Februar 2015 im Internet Archive) (französisch)
- Tradition der Textilindustrie seit 1856 (französisch)
Weblinks
- Gemeindepräsentation (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) (französisch)