Graf Dracula (1977)
Graf Dracula ist ein britischer Fernsehfilm von Regisseur Philip Saville aus dem Jahr 1977 mit Louis Jourdan und Frank Finlay in den Hauptrollen. Es ist eine Verfilmung des Romans Dracula von Bram Stoker, die von der BBC produziert und von der BBC 2 am 22. Dezember 1977 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.
Film | |
---|---|
Titel | Graf Dracula |
Originaltitel | Count Dracula |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1977 |
Länge | 150 Minuten |
Stab | |
Regie | Philip Saville |
Drehbuch | Gerald Savory |
Produktion | Morris Barry |
Musik | Kenyon Emrys-Roberts |
Kamera | Peter Hall |
Schnitt | Richard Bedford |
Besetzung | |
|
Handlung
Der Film beginnt in England im 19. Jahrhundert: Lucy Westenras Schwester Mina verabschiedet sich von ihrem Verlobten Jonathan Harker, der sich auf eine Geschäftsreise begibt. Harker fährt nach Transsylvanien, um einem gewissen Grafen Dracula Immobilien in England zu verkaufen. Als er gegenüber Einheimischen in Transsylvanien den Namen Dracula erwähnt, erbleichen diese und fordern ihn auf, umzukehren. Die abergläubischen Einheimischen setzen ihn aus, und Harker muss mit einem anonymen Kutscher bis zu Draculas Schloss fahren. Am Tore des Schlosses wird Jonathan Harker von Dracula persönlich begrüßt und in Empfang genommen.
Jonathan Harker soll einen Monat bleiben, um dem Grafen Englisch beizubringen. Dracula ist zwar höflich und galant, aber auch geheimnisvoll und finster. Harker glaubt zu halluzinieren, als er Dracula einmal nicht im Spiegel sehen kann. In einer der nächsten Nächte sieht er Dracula wie eine Fledermaus an der Fassade des Schlosses herumklettern. Wieder glaubt er seinen Sinnen nicht. An einem weiteren Abend tauchen auf einmal Draculas Bräute auf. Diese lassen erst von Harker ab, als Dracula erscheint und ihnen ein Baby überlässt. Als Harker das Schloss erkundet, findet er die Frauen und auch Dracula in einem Sarg schlafend und will diesen mit einer Schaufel töten – allerdings ohne Erfolg.
In England besuchen Mina und Lucy die Stadt Whitby am Meer. Unter ihren Freunden sind Quincey Holmwood (Lucys Verlobter) und Dr. John Seward, Leiter einer Nervenklinik. Unter Sewards Patienten ist der Irre Renfield, der Dracula fürchtet und verehrt. Mina und Lucy werden Zeugen eines Sturmes, der das ausländische Schiff „Demeter“ aufbringt. Auf diesem Schiff ist Dracula nach England gereist. Mina folgt später einer schlafwandelnden Lucy zum Friedhof, wo diese in Draculas Armen liegt. Lucy selbst wird des Nachts von Dracula aufgesucht, der ihr Blut trinkt, und sie wird bleich und schwach. Jonathan kommt geschwächt und bleich in einem Kloster in Budapest zu sich.
Seward nimmt Kontakt mit seinem Freund Abraham Van Helsing auf, der Lucy untersuchen soll. Van Helsing erkennt die Gefahr durch den Vampir und schützt ihr Schlafzimmer mit Knoblauch.
Seward und Holmwood töten schließlich Lucy, die sich in einen Vampir verwandelt hatte. Van Helsing stopft der Leiche den Mund mit Knoblauch voll und hackt ihren Kopf ab.
Harker, Van Helsing, Seward und Holmwood begeben sich in die Carfax Abbey, um dort die Särge Draculas unbrauchbar zu machen. Renfield erkennt, dass Dracula Mina besucht, und versucht diese und Dr. Seward zu warnen. Dracula tötet Renfield. Van Helsing und Seaward finden Mina vor, wie sie das Blut Draculas aus dessen Brust trinkt. Dracula verschwindet.
Der Graf flieht in sein Schloss zurück, indem er seinen Sarg von Zigeunern transportieren lässt, verfolgt von Van Helsing und Mina. In den Wäldern Transsylvaniens werden Van Helsing und Mina von Draculas Bräuten attackiert, aber van Helsing kann diese vernichten. Harker, Seward und Holmwood müssen mit Zigeunern, die Dracula beschützen wollen, kämpfen. Kurz vor Sonnenuntergang gelingt es Van Helsing, Dracula einen Holzpflock ins Herz zu rammen und ihn damit zu töten.
Rezeption
Die Reaktionen der Kritiker waren mehrheitlich positiv. Filmhistoriker Stuart Galbraith IV nannte Graf Dracula eine der besten Verfilmungen des Romans. Die Besetzung sei exzellent. Die Darstellung von Frank Finlay und Louis Jourdan lobte er besonders.[1] Kritiker Steve Calvert nannte die Verfilmung eine der besten, wenn nicht die beste Verfilmung des Stoffs.[2] In seinem Buch Hollywood Gothic: The Tangled Web of Dracula from Novel to Stage to Screen nennt David J. Skal Count Dracula „die erfolgreichste und sorgfältigste Adaption des Romans“.[3] Brett Cullum von DVD Verdict kritisierte die Spezialeffekte des Films, die er als Reinfall bezeichnete. Allerdings lobte er die schauspielerischen Leistungen.[4] In der Kritik im Guardian war Nancy Banks-Smith nicht zufrieden. Die Darstellung Jordans, der mehr Wert auf den Liebhaber lege als auf den Dämon, sei nicht gelungen.[5]
Weblinks
- Graf Dracula in der Internet Movie Database (englisch)
- Online-Kritik auf baharna.com (engl.)
- Online-Kritik auf talkingpix.co.uk (engl.)
Einzelnachweise
- Count Dracula : DVD Talk Review of the DVD Video
- DVD Review: Count Dracula (1977)
- Skal, David J. (2004). Hollywood Gothic: The Tangled Web of Dracula from Novel to Stage to Screen. Paperback ed. New York: Faber & Faber. ISBN 0-571-21158-5 – Seite 275
- DVD Verdict Review – Count Dracula: BBC Mini-Series (Memento des Originals vom 5. August 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Nancy Banks-Smith: Television: Dracula. In: The Guardian, 23. Dezember 1977. Abgerufen im 1. Dezember 2013.