Gröbern (Niederau)
Gröbern ist ein Ortsteil der Gemeinde Niederau im Landkreis Meißen. Mit 505 Einwohnern ist Gröbern der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Niederau.
Gröbern Gemeinde Niederau | |
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Höhe: | 150 m ü. NN |
Einwohner: | 451 (31. Dez. 2017)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1994 |
Postleitzahl: | 01689 |
Vorwahl: | 03521 |
Lage
Das Straßendorf Gröbern liegt etwa 4 km nordöstlich von Meißen an der Staatsstraße 177 nach Radeburg am Nordwesthang des Elbtalgrabens.[2]
Nordöstlich befindet sich eine große Mülldeponie, die Deponie Gröbern.
Geschichte
Der Ort weist eine lange Siedlungsgeschichte auf. Grabfunde aus der Bronzezeit wurden östlich und westlich von Gröbern entdeckt. Die dazugehörige Siedlung wird am Südende des Ortes vermutet. Ein Gräberfeld aus der frühesten Eisenzeit in der Nähe des Dorfes dokumentiert die frühgeschichtliche Bedeutung des Ortes.[2]
Im Jahr 1180 wurde der Ort erstmals erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte siedelten sich immer mehr Menschen um eine Kirche an.
Im Zuge der Hussitenkriegen im 15. Jahrhundert wurde Gröbern zerstört und lag nur noch als wüste Stätte vor.[2]
Nach der Reformation im Jahre 1590 wurde das wieder aufgebaute Dorf dem Prokuraturamt Meißen unterstellt.[2][3]
Eine Pestepidemie ereignete sich in den Jahren 1634 bis 1637 in Gröbern und 178 Menschen verstarben an der hochgradig ansteckenden Infektionskrankheit.[2]
Die heutige Evangelisch-Lutherische Kirche im Ort wurde 1686–89 anstelle der alten – durch Brand zerstörten Kirche – erbaut.[4][2] Den Bau finanzierte der Rittergut-Besitzer und Dresdner Jurist Adam Christoph Jacobi (1638–1689).
Bis in das 19. Jahrhundert wurde Weinbau betrieben. Der jährliche Ertrag umfasste rund 1200 Fass.[2] Die Winzertradition reichte bis in das 17. Jahrhundert zurück. So stellte der Roitzschberg 1661 ein Rittergut mit 4 Winzereien dar.[5] Heute birgt der kleine Kegelberg eine botanische Rarität mit größeren Vorkommen der Wilden Tulpe (Tulipa silvestris) und der Echten Schlüsselblume (Primula veris).[6][5]
Das vorher mit Jessen seit 1965 eine Gemeinde bildende Gröbern gehört seit 1994 zur Gemeinde Niederau.
Entlang der Staatsstraße und um die Kirche gibt es viele Bauernhöfe. An den Ortsverbindungsstraßen nach Ockrilla, Niederau und Jessen gibt es überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser.
Literatur
- Lössnitz und Moritzburger Teichlandschaft (= Werte unserer Heimat. Band 22). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1973.
- Cornelius Gurlitt: Gröbern. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 41. Heft: Amtshauptmannschaft Meißen-Land. C. C. Meinhold, Dresden 1923, S. 154.
Einzelnachweise
- Jahresrückblick 2017 in Zahlen – Gemeinde Niederau. Abgerufen am 20. März 2018 (deutsch).
- Edgar Lehmann et al.: Werte unserer Heimat: Lössnitz und Moritzburger Teichlandschaft. Hrsg.: Akademie der Wissenschaften. 1. Auflage. Band 22. Akademie-Verlag, Berlin 1973, S. 25 f.
- Historische Ortsverzeichnis von Sachsen: Gröbern. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., abgerufen am 30. Dezember 2017.
- Kirche Gröbern (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ortschronik Gröbern. Gemeinde Niederau, abgerufen am 30. Dezember 2017.
- Schutzgebietsverordnung FND: Roitzschberg Gröbern. Landkreis Meißen, 18. Dezember 1997, abgerufen am 30. Dezember 2017.
- Kleinräumiges Gemeindeblatt: Zensus 2011. Niederau. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 30. Dezember 2017.
- Jahresrückblick 2016. In: niederau.info. Abgerufen am 20. März 2018.
- Jahresrückblick 2017 in Zahlen – Gemeinde Niederau. Abgerufen am 20. März 2018 (deutsch).
Weblinks
- Gröbern im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen