Gorla (Mailand)
Gorla ist ein Stadtteil der norditalienischen Großstadt Mailand. Er befindet sich im Norden der Stadt und gehört zum 2. Stadtbezirk.
Geschichte
Die Ursprünge des Dorfes sind bis heute wenig bekannt: erstmals wurde das damals zum Pfarrbezirk Bruzzano gehörende Gorla im Jahre 1346 erwähnt.
Das Dorf lag am Schifffahrtskanal Martesana und wurde erst 1825 mit dem Bau der neuen Straße von Mailand nach Monza (der heutige Viale Monza) ans Fernstraßennetz angeschlossen.
1808 wurde Gorla per Napoleonischen Dekret mit vielen anderen Vororten nach Mailand. Mit der Wiederherstellung des Österreichischen Herrschafts wurde die Gemeinde Gorla 1816 wieder selbstständig.
An der Gründung des Königreichs Italien (1861) zählte die Gemeinde 391 Einwohner. 1864 wurde sie in Gorla Primo umbenannt.[1]
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts dachte die Großstadt Mailand an eine mögliche Eingemeindung der immer schneller wachsenden Vorortgemeinden, die trotzdem diese Idee widersprachen. Allerdings konnte Mailand im Jahre 1918 dank einem Notdekret die in eine jahrelange politische Krise gefallene Gemeinde Turro annektieren, was bei den Nachbargemeinden Gorla Primo und Precotto zur Entscheidung führte, sich zu fusionieren, um ihre Selbstständigkeit von der Großstadt zu bewähren. Aus diese Fusion entstand 1920 die neue Doppelgemeinde Gorlaprecotto,[2] die trotzdem nur drei Jahre existierte: 1923 konnte die neugewählte faschistische Regierung alle Widerstände überwinden, und Gorlaprecotto kam mit 10 weiteren Gemeinden ins sogenannte Grande Milano („Groß-Mailand“).[3]
Am 20. Oktober 1944 wurde die Grundschule von Gorla wegen einem Orientierungsfehler der Flugzeuge von einer Bombe zerstört: 184 Kinder und 14 Erwachsene kamen ums Leben.
Bilder
- Die alte Dorfkirche, heute profaniert und als Stadtteilbücherei benutzt
- Die alte Brücke über die Martesana
- Alte und neue Häuser an der Martesana
- Das Denkmal für die am 20. Oktober 1944 verstorbenen Kinder
Siehe auch
Weblinks
- Lombardia Beni Culturali: Gorla. Abgerufen am 30. Mai 2021 (italienisch).
Einzelnachweise
- Regio Decreto Nr. 1678 vom 4. Februar 1864. Abgerufen am 31. Mai 2021 (italienisch).
- Regio Decreto Nr. 1013 vom 1. Juli 1920. Abgerufen am 31. Mai 2021 (italienisch).
- Regio Decreto Nr. 1912 vom 2. September 1923. Abgerufen am 31. Mai 2021 (italienisch).