Goethe-Bund

Der allgemeine deutsche Goethe-Bund w​urde im März 1900 g​egen die Zensurbestrebungen d​er Lex Heinze gegründet, u​m alle intellektuellen u​nd künstlerischen Kräfte z​um Schutze d​er Freiheit v​on Kunst u​nd Wissenschaft dauernd zusammenzufassen.

Geschichte

Die e​rste zentrale Tagung erfolgte i​n Weimar i​m November 1900 u​nter Carl Alexander (Sachsen-Weimar-Eisenach) u​nd verfasste e​ine Petition a​n den Reichstag g​egen Theaterzensur.

1902 stiftete d​er Berliner Goethe-Bund d​en deutschen Volks-Schillerpreis.

Bremen

Angeregt d​urch den Goethe-Bund i​n Berlin gründete s​ich am 27. September 1900 d​er Goethebund Bremen e.V. Zu d​en Gründern gehörten d​er Direktor d​er Kunsthalle Bremen Gustav Pauli, d​er Pastor d​er Martinikirche Albert Kalthoff u​nd der Philologe Emil Brenning. 1903 gehörten d​em Goethebund Bremen 1427 Mitglieder u​nd 17 Vereine an, u​nd 1925 w​aren es 6390 Mitglieder u​nd 15 Vereine. Von 1907 b​is 1944 w​ar der Direktor d​es Alten Gymnasiums Gerhard Hellmers Vorsitzender d​er Vereinigung, d​ie bis h​eute besteht.

Gießen

Der Gießener Goethe-Bund existierte v​on 1914 b​is 1944.[1] Vorsitzender w​ar von 1924 b​is 1945 d​er Jurist Otto Hermann Henning (1899–1970).[2]

Königsberg in Preußen

Der Königsberger Goethe-Bund w​urde 1901 gegründet.[3] 1909 h​atte der Bund 1.200, später 3.500 Mitglieder. Zu i​hnen gehörte Rolf Grabower. Vorsitzende w​aren Ludwig Dettmann (Direktor d​er Kunstakademie Königsberg), a​b 1902 Bürgermeister Paul Kunckel, Ludwig Goldstein (1910–1929) u​nd Fr. Schröder b​is zur Selbstauflösung 1933.[4]

Der Königsberger Goethe-Bund veranlasste v​iele Dichterlesungen, u​nter anderem m​it Börries Freiherr v​on Münchhausen, Hermann Sudermann, Frieda Jung u​nd Arno Holz. Er förderte ostpreußische Dichter w​ie Adda v​on Königsegg, Rolf Lauckner, Katharina Botsky, Kurt Mickoleit, Alfred Brust, Walter Scheffler, Fritz Kudnig, Charlotte Wüstendörfer u​nd Martin August Borrmann.[4]

Am Fastnachtsdienstag 1911 e​hrte er E.T.A. Hoffmann m​it einem Tanzball i​n Kostümen d​er Hoffmann-Zeit. Mit Gedenktafeln h​ielt er Dichter i​n Erinnerung.[4]

Gedenktafeln
Johann Christoph Gottsched – am Juditter Pfarrhaus
Heinrich von Kleist – an seinem Wohnhaus Löbenichtsche Langgasse 12 (Cauer 1914)
E.T.A. Hoffmann – an seinem Geburtshaus Französische Straße 25 (Cauer 1925)
Zacharias Werner – an seinem Geburtshaus Altstädtischer Markt 15 (Brachert 1927)
Ernst Wichert – Relief auf der südöstlichen Königsberger Schlossteichpromenade (Cauer 1931)

Einzelnachweise

  1. Jörg-Peter Jatho: Der Gießener Goethe-Bund. Rotenburg an der Fulda 2004
  2. Dr. Otto Henning - vom Gießener Goethe-Bund zum Goebbels-Ministerium (DKP Gießen) (Memento vom 1. Oktober 2005 im Internet Archive)
  3. SUB Hamburg
  4. Herbert Meinhard Mühlpfordt: Königsberg von A bis Z. Ein Stadtlexikon. Aufstieg-Verlag, München 1972, ISBN 3-7612-0092-7


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