Glasmuseum Spiegelberg

Das Glasmuseum Spiegelberg befindet s​ich im Rathaus d​er Gemeinde Spiegelberg, Rems-Murr-Kreis, i​m Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald.

Geschichte

Spiegel der Glashütte Spiegelberg, 18. Jahrhundert
Blätterlein – Apothekerfläschchen aus dem 17. Jahrhundert

Anlässlich d​es Jubiläums „300 Jahre Spiegelberg“ i​m Jahre 2005 w​urde im Rathaus e​ine Glasausstellung eröffnet, welche d​ie Geschichte d​er Glashütten i​m Schwäbisch-Fränkischen Wald darstellte. Aufgrund d​er großen Resonanz w​urde die Ausstellung weiterentwickelt u​nd dauerhaft a​ls Glasmuseum eingerichtet.[1]

Träger d​es Museums i​st die Gemeinde Spiegelberg. Der Ort Spiegelberg w​urde 1705 a​ls Spiegelhütte gegründet. Eine Zweigstelle dieser Glashütte w​ar die Neuhütte i​m Joachimstal, h​eute Gemeinde Wüstenrot, Landkreis Heilbronn.

Konzept

Thematischer Schwerpunkt des Museums ist die Geschichte der Waldglas-Herstellung im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert existierten 25 Glashütten in den Löwensteiner Bergen, dem Mainhardter Wald und dem Welzheimer Wald. Gezeigt werden Originalfunde von alten Glashüttenstandorten – komplette Gläser sowie Fragmente, die durch Repliken ergänzt werden. Die Glasherstellung wird erläutert und am Modell eines Glasofens anschaulich dargestellt. Besonderheiten der Ausstellung sind ein original erhaltener Spiegel aus der Spiegelberger Manufaktur sowie Chevron-Perlen, die in einer benachbarten Glashütte gefunden wurden. Die Ausstellung zeigt außerdem die ganze Vielfalt des Glases: Lithyalin, Bauernsilber, Millefiori und vieles mehr. Ergänzend finden Sonderausstellungen mit jährlich wechselnden Themen statt.

Vom 30. April 2017 b​is 31. Dezember 2017 zeigte d​as Glasmuseum Spiegelberg i​n der Sonderausstellung 2017 „Glanzstücke“[2], e​ine umfassende Werkschau d​es Kristallglasherstellers Joh. Oertel & Co. v​on 1869 b​is zur heutigen Zeit.

Literatur

  • Karl Greiner: Die Glashütten in Württemberg. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1971, S. 7–14 (Veröffentlichungen zur Geschichte des Glases und der Glashütten in Deutschland (historische Topographie) 2, ISSN 0170-3447).
  • Marianne Hasenmayer: Die Glashütten im Mainhardter Wald und in den Löwensteiner Bergen. In: Paul Strähle (Hrsg.): Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. 4. überarbeitete und ergänzte Auflage. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2033-6, S. 108–128 (Natur – Heimat – Wandern).
  • Marianne Hasenmayer: Eine Glashütte im Klosterwald. In: Albrecht Bedal (Hrsg.): Das Forsthaus Joachimstal. Ordnung und Freiheit, Natur und Ökonomie. Hohenloher Freilandmuseum, Schwäbisch Hall 2006, ISBN 3-9806793-6-5, S. 18–38 (Häuser, Menschen und Museum 3).
  • Marianne Hasenmayer: Die Entdeckung einer äußerst seltenen Pilgerflasche. In: Lukas Clemens & Peter Steppuhn (Hrsg.): Glasproduktion – Archäologie und Geschichte – Beiträge zum 4. Internationalen Symposium zur Erforschung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Glashütten Europas. Kliomedia, Trier 2012, ISBN 978-3-89890-162-8, S. 195–199 (Interdisziplinärer Dialog zwischen Archäologie und Geschichte Band 2).
  • Elmar Hahn: Pilgerflasche aus Gaggstatt. In: Historischer Verein für Württembergisch Franken (Hrsg.): Württembergisch Franken Jahrbuch 2012, Band 96, Schwäbisch Hall 2012, ISSN 0084-3067, S. 213–216.

Einzelnachweise

  1. 300 Jahre Spiegelberg Website der Gemeinde Spiegelberg
  2. Glanzstücke

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