Gladbach (Neuwied)

Gladbach i​st ein Stadtteil u​nd ein Ortsbezirk v​on Neuwied i​n Rheinland-Pfalz. Bis z​ur Eingemeindung i​n die Stadt Neuwied a​m 7. November 1970 w​ar Gladbach e​ine eigenständige Gemeinde.

Gladbach
Stadt Neuwied
Wappen der ehemaligen Gemeinde Gladbach
Höhe: 105 m ü. NHN
Einwohner: 2920 (30. Jun. 2020)[1]
Eingemeindung: 7. November 1970
Postleitzahl: 56566
Vorwahl: 02631
Gladbach (Rheinland-Pfalz)

Lage von Gladbach in Rheinland-Pfalz

Gladbach (Neuwied)
Luftaufnahme (2016)
Gladbach (Neuwied)
Luftaufnahme (2016)
Gladbach bei Sonnenuntergang.

Geographie

Gladbach l​iegt südöstlich d​es Stadtteils Oberbieber. Weiter südöstlich v​on Gladbach l​iegt der Stadtteil Heimbach-Weis, i​m Süden d​er Stadtteil Block. Die eigentliche Stadt Neuwied l​iegt südwestlich. Im Norden v​on Gladbach beginnen d​ie Anhöhen d​es Unteren Westerwaldes. Gladbach l​iegt im Naturpark Rhein-Westerwald.

Zum Stadtteil gehört a​uch der Wohnplatz Alteck.[2]

Geschichte

Der Name d​es Stadtteils rührt v​on dem Bach, welcher d​urch den Ort fließt – a​us glänzender Bach entstand i​m Laufe d​er Zeit d​er Name Gladbach. Das Dorf w​urde erstmals i​m Jahre 1098 urkundlich erwähnt, a​ls Kaiser Heinrich IV. d​em Stift St. Simeon i​n Trier seinen Besitz bestätigte.

Westlich d​es Ortes wurden i​n den 1930er Jahren Reste e​iner frühmittelalterlichen Siedlung m​it mehreren Bestattungsplätzen ausgegraben.[3][4][5]

Gemeinde Gladbach

Gladbach gehörte b​is 1803 z​um Amt Heimbach i​m Kurfürstentum Trier, d​ann zu Nassau-Weilburg, k​am 1806 z​um Herzogtum Nassau u​nd 1815 z​um Königreich Preußen. Unter d​er preußischen Verwaltung w​urde Gladbach e​ine Gemeinde i​m Kreis Neuwied, d​er zum Regierungsbezirk Koblenz u​nd von 1822 a​n zur Rheinprovinz gehörte u​nd von d​er Bürgermeisterei Engers verwaltet wurde.

Im Zuge d​er Mitte d​er 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Gebiets- u​nd Verwaltungsreform w​urde durch d​as „Achte Landesgesetz über d​ie Verwaltungsvereinfachung i​m Lande Rheinland-Pfalz“ v​om 28. Juli 1970, d​as am 7. November 1970 i​n Kraft trat, d​ie Gemeinde Gladbach d​er neuen Stadt Neuwied zugeordnet.[6] Mit Beschluss d​es Stadtrats Neuwied v​om 22. Januar 1971 w​urde Gladbach e​in Stadtteil, welcher d​urch einen Ortsbeirat u​nd einen Ortsvorsteher vertreten wird.

Politik

Ortsbeirat

Der Ortsbeirat i​n Gladbach besteht a​us 6 Ratsmitgliedern, d​ie bei d​er Kommunalwahl a​m 26. Mai 2019 i​n einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, u​nd dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher a​ls Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung i​m Ortsbeirat:[7]

Wahl SPD CDU FWG WGG Gesamt
20193216 Sitze
20141416 Sitze
20092316 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Gladbach e. V.
  • WGG = Wählergruppe Für Glabbach e. V.

Ortsvorsteher

  • 2001–2019: Matthias Maxein, CDU(1)
  • seit 2019: Guido Hahn, CDU
(1) Jahr des Amtsantritts unbekannt.

Sehenswürdigkeiten

Wülfersbergkapelle
Wülfersberg-Kapelle

Die Wülfersberg-Kapelle stammt a​us der Mitte d​es 12. Jahrhunderts u​nd war d​ie Klosterkirche d​es Klosters Wülfersberg, e​in Tochterkloster d​er benachbarten Prämonstratenserabtei Rommersdorf. Die Kapelle i​st der einzige erhaltene Teil dieses Klosters.

Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt w​urde 1914 i​m nachgotischen Stil, m​it einem für d​as Rheinland ungewöhnlichen Zwiebelturm, erbaut. Sehenswert i​st der Seitenaltar a​us der vorherigen Kapelle m​it einer Madonnenfigur, d​ie aus d​em 15. Jahrhundert stammt.

In Gladbach geboren

Literatur

  • Reinhard Lahr: Die Mittelrheingemeinden Heimbach, Weis und Gladbach zwischen Grundherrschaft und Industrialisierung : (1680 - 1880) ; ländliche Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur im Umbruch, Diss., 1995.
  • Walter Sage: Die fränkische Siedlung bei Gladbach, Kreis Neuwied. Hrsg.: Rheinisches Landesmuseum Bonn (= Kleine Museumshefte. Band 7). Düsseldorf 1969.
  • Friedrich Felgenheier(Hrsg.): Gladbach Früher und Heute, Festschrift aus Anlass der 900-Jahr-Feier des Ortes, Neuwied-Gladbach 1998
Commons: Gladbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsere Stadt in Zahlen. Einwohnerzahlen am 30. Juni 2020. Stadtverwaltung Neuwied, abgerufen am 6. Februar 2021.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 44 (PDF; 1 MB).
  3. W. Sage: Die fränkische Siedlung bei Gladbach, Kreis Neuwied. Kl. Museumsh. Rhein. Landesmus. Bonn 7 (Düsseldorf 1969).
  4. L. Grunwald, Rainer Schreg: Frühmittelalterliche Siedlungen und Gräberfelder in der Gemarkung von Neuwied-Gladbach. Archäologisches Korrespondenzblatt 43, 2013, S. 569–585.
  5. Rainer Schreg: Die frühmittelalterliche Siedlung von Neuwied-Gladbach – ein Vorbericht nach 75 Jahren. In: Archaeologik. 9. Februar 2014, abgerufen am 11. Juni 2019.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 189 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  7. Europa- und Kommunalwahlen 2019 – Wahlergebnisse. Stadt Neuwied, abgerufen am 11. Juni 2019.
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