Giorgio Andreoli
Giorgio di Pietro Andreoli, gelegentlich genannt Maestro Giorgio da Gubbio (* zwischen 1465 und 1470 in Intra, Lago Maggiore; † 1553 in Gubbio) war ein italienischer Bildhauer, Töpfer und Majolikamaler.
Leben
In seiner Geburtsstadt erlernte Andreoli das Töpferhandwerk und ging später als Geselle auf die obligate Wanderschaft. Um 1485 versuchte er in Pavia als Kunsthandwerker sesshaft zu werden, was aber nicht gelang. Erst in Gubbio im Herzogtum Urbino konnte sich Andreoli niederlassen. Durch Fürst Giovanni Maria da Montefeltre gefördert, gründete Andreoli dort eine eigene Werkstatt. Dort machte er auch die Bekanntschaft mit Giovanni Santi; später arbeiteten dort auch Andreolis Brüder Salimbene und Giovanni Andreoli.
Ab 1492 arbeiteten die Brüder Andreoli u. a. auch mit Francesco di Giovanni da Borgo zusammen. Richtungsweisend im Stil war zu dieser Zeit Giovanni della Robbia. Später trennten sich die Brüder Andreoli, gründeten eigene Werkstätten und entwickelten sich auch künstlerisch auseinander.
Vorzugsweise machte er sich aber durch seine in der dortigen Fabrik ausgeführten Majolikamalereien in Gelb und Rubinrot mit Metallglanz berühmt. Die von ihm dekorierten Schalen, Teller und Kannen werden wegen dieses Metalllüsters sehr geschätzt und von Sammlern hoch bezahlt.
Von seinen Terrakottealtären sind zwei in San Domenico in Gubbio (1511) sowie ein dreiteiliger Altar mit einer Darstellung der Schutzmantelmadonna aus derselben Kirche (jetzt in Besitz des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt am Main, ausgestellt im Liebieghaus) zu nennen. Seine Schalen und Schüsseln, an denen das Kensington- und das British Museum in London, der Louvre in Paris und das Kunstgewerbemuseum Berlin besonders reich sind, dekorierte er mit mythologischen, historischen und allegorischen Darstellungen, mit Wappen, Brustbildern und Grotesken.
Literatur
- Giuseppe Corona: La ceramica. Biografie e note storiche, Hoepli, Mailand 1879