Gino Severini

Gino Severini (* 7. April 1883 i​n Cortona, Provinz Arezzo; † 26. Februar 1966 i​n Paris) w​ar ein italienischer Maler d​es Futurismus.

Gino Severini in der Malborough Gallery, London, Anfang 1913

Leben und Werk

Severini siedelte 1899 n​ach Rom über u​nd besuchte Abendkurse a​n der Villa Medici. 1901 begegnete e​r Umberto Boccioni u​nd Giacomo Balla. 1906 g​ing er n​ach Paris u​nd hatte Verbindung z​u Amedeo Modigliani u​nd den Kubisten. Er unterzeichnete 1910 d​as „Futuristische Manifest“ u​nd das „Technische Manifest d​er futuristischen Malerei“. Gemeinsam m​it Boccioni, Carra u​nd Russolo zeigte e​r Anfang 1912 i​n Paris, Galerie Bernheim Jeune, i​n Berlin, Galerie Der Sturm u​nd in London, Sackville Gallery, e​ine futuristische Ausstellung. 1913 w​ar er wieder i​n Berlin m​it zwei Werken b​eim Ersten Deutschen Herbstsalon vertreten, s​ein Porträt d​es Futuristenanführers Filippo Tommaso Marinetti sorgte für d​en beabsichtigten Skandal. 1917 h​atte er e​ine Ausstellung i​n der Galerie 291 v​on Alfred Stieglitz i​n New York. 1918 arbeitete e​r an d​er Zeitschrift De Stijl mit.

Sein Stil w​ar stark v​om Impressionismus u​nd Kubismus geprägt. 1921 veröffentlichte e​r das Buch du cubisme a​u classicisme. Ab 1922 beteiligte e​r sich m​it weiteren Künstlern d​er Avantgarde a​m Dialog i​n der kurzlebigen Zeitschrift „Gegenstand“[1], d​ie von El Lissitzky u​nd Ilja Ehrenburg konzipiert worden war.[2]

1937 wurden i​n der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ a​us der Städtische Kunstsammlung Chemnitz, d​em Museum für Kunst u​nd Heimatgeschichte Erfurt, d​em Provinzial-Museum Hannover u​nd dem Nassauischen Landesmuseum Wiesbaden m​it der 4. Mappe "Neue europäische Graphik. Italienische u​nd russische Künstler" (Bauhaus-Drucke, 1924) a​uch Severinis Lithografie „Harlekin-Familie“ (um 1922) beschlagnahmt.[3]

Severini war Teilnehmer der documenta 1 (1955) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel. Eines seiner Werke trägt den Namen "Stillleben mit Zeitschrift Lacerba". Einige Werke Severinis sind im Pariser Musée de l’Orangerie ausgestellt.

Severini erhielt d​en Verdienstorden d​er Italienischen Republik.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vesc/Objet/Gegenstand | Lars Müller Publishers | Zeitschriften, Russische sprache, Avantgardistisch. Abgerufen am 28. November 2021.
  2. Hildtrud Ebert: El Lissitzky: Den Kopf voller Ideen. In: Berliner Begegnungen. Ausländische Künstler in Berlin 1918–1933. Dietz Verlag Berlin, 1987, S. 258
  3. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.