Gibson ES-175

Die Gibson ES-175 i​st ein s​eit 1949 produziertes E-Gitarren-Modell d​es US-amerikanischen Musikinstrumenten-Herstellers Gibson m​it hohlem Korpus („Vollresonanzgitarre“, englisch: Hollowbody) u​nd gewölbter Decke (Archtop). Neben d​er Gibson L-5 i​st sie e​ine der bekanntesten Jazzgitarren d​er Musikgeschichte.

Gibson ES-175

Allgemeines
Typ Jazzgitarre/Archtop
Hersteller Gibson; USA
Produktion seit 1949
Konstruktion und Materialien
Mensur 24,75 Zoll (628 mm)
Korpus Resonanzkörper mit f-Löchern, Zargen und Boden aus Pappel, Decke aus Ahorn
Hals Eingeleimter Hals aus Mahagoni
Griffbrett Palisander, 20 Bünde
Mechaniken 3× links, 3× rechts; gekapselt
Steg / Brücke Zweiteilige Brücke: Tune-O-Matic mit einzelnen Saitenreitern und Tailpiece
Tonabnehmer und Elektronik
Tonabnehmer
Klangregelung passiv
Soweit nicht anders angegeben, stammen die Daten von der Webseite des Herstellers (Stand: 27. Dezember 2015)

Geschichte und Konstruktion

Die ES-175 gelangte erstmals 1949 m​it einer Anfangsstückzahl v​on 129 Instrumenten i​n den Verkauf – a​ls erste größere Neuentwicklung n​ach dem s​eit den 1930er-Jahren angebotenen ersten E-Gitarren-Modell Gibsons, d​er ES-150. Das Modell ES-175 stellte gleichzeitig e​ine Mittelpreis-Alternative z​u der hauseigenen u​nd wesentlich teureren Gibson L5 d​ar und konnte s​o einige Popularität erlangen. Im Gegensatz z​ur vollmassiven L-5 besitzt d​ie ES-175 e​ine laminierte (Sperrholz-)Decke.[1]

Die ES-175 w​ar eines d​er ersten Gitarrenmodelle Gibsons m​it Korpusausschnitt a​m Halsfuß d​es Instruments (Cutaway), u​m das Spielen i​n höheren Tonlagen z​u erleichtern. Gleichzeitig w​ar sie d​as erste Modell d​es Herstellers m​it spitz zulaufendem „florentinischen“ Cutaway, d​er für spätere Gibson-E-Gitarren w​ie die Les Paul stilprägend werden sollte.[2]

Die Erstauflage d​er ES-175 w​ar noch w​ie das Modell Gibson ES-150 m​it einem einzelnen „Charlie Christian-Tonabnehmer“ i​n Halsposition ausgestattet, d​er bereits w​enig später b​ei diesem Modell d​urch einen Tonabnehmer d​es Typs P-90 ersetzt wurde. Ab 1953 w​urde die Gitarre m​it zwei P-90-Tonabnehmern angeboten (je e​in Single Coil-Tonabnehmer i​n Hals u​nd Brückenposition). Diese Tonabnehmer prägten d​en Jazz-Sound d​er 1950er-Jahre; d​ie Modellbezeichnung für d​as Instrument wechselte i​n ES-175D („D“ für „Double Pickup“). Im Jahr 1957 w​ar die ES-175 d​as erste Modell v​on Gibson, d​as anstatt m​it Einzelspulen-Tonabnehmern m​it den v​om Gibson-Angestellten Seth Lover neuentwickelten Doppelspulern (Humbucker) ausgestattet wurde.[2]

Die ES-175, die bis heute ununterbrochen in Produktion ist, wird wegen ihres reichen Klangs und vergleichsweise moderaten Preises besonders von Musikern aus dem Bereich Jazz sehr geschätzt, darunter die Gitarristen Herb Ellis, Pat Metheny und Joe Pass.[3] Das Modell wird jedoch auch von einigen Rockmusikern wie zum Beispiel vom Gitarristen der Band Yes, Steve Howe oder Ex-Guns N' Roses Gitarrist Izzy Stradlin eingesetzt.[2]

Literatur

  • Tony Bacon, Dave Hunter: Totally Guitar – The definitive guide. Backbeat Books, London 2004, ISBN 3-86150-732-3 (englisch)
  • George Gruhn, Walter Carter: Elektrische Gitarren & Bässe – Die Geschichte
    von Elektro-Gitarren und Bässen.
    PPV, Bergkirchen 1999, ISBN 3-932275-04-7
  • Neville Marten: Guitar Heaven. Legendäre Gitarristen – Faszinierende Instrumente. Mit einem Vorwort von Brian May. Deutschsprachige Ausgabe, Heel Verlag, Königswinter 2008. ISBN 978-3-86852-002-6
  • Gitarre & Bass. Sonderausgabe Gibson. Diverse Autoren. Musik Media, Ulm 2002. ISSN 0934-7674

Einzelnachweise

  1. ES-175 Features. gibson.com, abgerufen am 27. Dezember 2015.
  2. Marten: Guitar Heaven, S. 114 f.
  3. Pat Metheny’s Guitar Rig. jazzguitar.be, abgerufen am 4. August 2010.
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