Gert Kroeger

Gert Kroeger (* 5. Märzjul. / 18. März 1907greg. i​n Riga, Gouvernement Livland, Kaiserreich Russland; † 3. August 1986 i​n Eutin, Deutschland) w​ar ein Historiker deutschbaltischer Herkunft.

Leben

Gert Kroeger w​uchs in Riga auf; s​eine Eltern w​aren der Arzt Emil Kroeger (1873–1936) u​nd Mary, geb. Erdmann (1880–1957); e​in Bruder w​ar Erhard Kroeger. Sein Urgroßonkel w​ar Johann Eduard Erdmann, dessen Nachlass e​r später verwaltete.[1]

Nach seinem Schulbesuch i​n Riga studierte Kroeger v​on 1924 b​is 1929 Geschichte i​n Dorpat, w​o er Mitglied d​er Livonia[2] war, danach i​n Marburg u​nd Tübingen b​ei Johannes Haller u​nd wurde 1930 z​um Dr. phil. promoviert. Seit 1929 w​ar er i​m Schuldienst. Er unterrichtete a​n der Baltenschule Misdroy b​is 1945 u​nd wurde h​ier gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs kommissarischer Schulleiter. Von 1947 b​is 1969 w​ar er a​ls Studienrat i​n Lübeck tätig u​nd beschäftigte s​ich mit historischen Themen z​um Baltikum. Zuletzt l​ebte er i​n Malente.[3]

Mitgliedschaft

Kroeger w​ar seit 1964 ordentliches Mitglied d​er Baltischen Historischen Kommission.[4] Von 1968 b​is 1975 gehörte e​r dem Vorstand d​er Carl-Schirren-Gesellschaft an.

Schriften (Auswahl)

  • Erzbischof Silvester Stodewescher und sein Kampf mit dem Orden um die Herrschaft über Riga. Phil. Diss. Tübingen 1930; auch in den Mitteilungen aus der livländischen Geschichte, Bd. 24, H. 3, 1930.
  • Vom Geist der baltischen Schule.In: Baltische Hefte, 2, 1955/56, S. 22–34.
  • Die evangelisch-lutherische Landeskirche und das griechisch-orthodoxe Staatskirchentum in den Ostseeprovinzen 1840–1918. In: Reinhard Wittram (Hrsg.): Baltische Kirchengeschichte. Beiträge zur Geschichte der Missionierung und der Reformation, der evangelisch-lutherischen Landeskirchen und des Volkskirchentums in den baltischen Staaten. Göttingen 1956, S. 177–206.
  • Drei Briefe Karl Ernst von Baers aus St. Petersburg an Johann Eduard Erdmann in Halle. In: Zeitschrift für Ostforschung, 7, 1958, S. 61–68.
  • Die politische Denkweise des livländischen Hegelianers Johann Eduard Erdmann (1805–1892). In: Zeitschrift für Ostforschung, 7, 1958, S. 338–373.
  • Eduard Erdmann. Zum Gedächtnis. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums, 1959, S. 107–111.
  • Julius Eckardts Artikelreihe „Für und wider das Elsaß-Projekt“. In: Zeitschrift für Ostforschung, 10, 1961, S. 201–225.
  • Zur Situation der baltischen Deutschen um die Jahrhundertwende. In: Zeitschrift für Ostforschung, 17, 1968, S. 601–632.
  • Die deutschen Vereine in Liv-, Est- und Kurland 1905/06–1914. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums, Bd. 27, 1970, S. 22–30.
  • Das Vergangene und die Geschichte. In: Zeitschrift für Ostforschung, 23, 1974, S. 681–683.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stephan Bitter: Kirche im Osten. 35 (1992), Vandenhoeck & Ruprecht, S. 67, Fn. 37.
  2. Album Livonorum, hrsg. vom Philisterverband der Livonia. Lübeck 1972, Nr. 1398.
  3. Kroeger, Gert. In: Mitglieder der Baltischen Historischen Kommission. I. Ehrenmitglieder und ordentliche Mitglieder. S. 62–63. (PDF)
  4. Paul Kaegbein, Wilhelm Lenz: Fünfzig Jahre baltische Geschichtsforschung 1947–1996. Mare Balticum, Köln 1997. S. 105.
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