Gernot Lehr
Gernot Burkhard Lehr (* 1957 in Bonn) ist ein deutscher Rechtsanwalt mit dem Spezialgebiet Medienrecht.
Leben
Der Sohn der ehemaligen Bundesfamilienministerin Ursula Lehr studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Bonn und München. 1982 absolvierte er sein erstes und 1986 sein zweites juristisches Staatsexamen. Von 1981 bis 1985 war er Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kirchenrecht und öffentliches Recht der Universität Bonn bei Klaus Schlaich. 1986 war er Mitarbeiter im Justiziariat einer Rundfunkanstalt.
Seit 1987 ist er Anwalt der Bonner Anwaltskanzlei Redeker Sellner Dahs. Praxisgebiete sind Presse- und Äußerungsrecht, Rundfunkrecht, Recht der neuen Medien, Urheberrecht, Glücksspielrecht und Medienverfassungsrecht.
Gernot Lehr ist Dozent des Fachlehrgangs Urheber- und Medienrecht der Deutschen Anwalt Akademie sowie Lehrbeauftragter für Medienrecht an der Universität Bonn. In jedem Sommersemester hält er an der Juristischen Fakultät der Universität Bonn eine Vorlesung zum Medienrecht.[1]
Er ist Vorstandsmitglied des Studienkreises für Presserecht und Pressefreiheit in Stuttgart, Vorstandsmitglied des Instituts für Europäisches Medienrecht in Saarbrücken und Berater der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Lehr veröffentlichte Arbeiten zum Rundfunk-, Presse- und Glücksspielrecht. Als Anwalt vertrat er 1999 und 2000 den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau in der Düsseldorfer Flugaffäre. Auch Raus Nachfolger Christian Wulff nahm Lehrs Dienste in der Kreditaffäre in Anspruch.[2][3][4] Weitere bekannte Mandanten sind Papst Benedikt XVI., der Mitte 2012 beim Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen ein Titelblatt des Satiremagazins Titanic erwirken ließ; sowie im gleichen Jahr Bettina Wulff, die gegen den Google-Konzern rechtlich vorgeht.[5]
Weblinks
- Gernot Lehr auf der Website von Redeker Sellner Dahs
- Kopf des Tages: Gernot Lehr – Ein Anwalt für die Medien (Memento vom 8. Januar 2012 im Internet Archive), Porträt von Lutz Meier in der Financial Times Deutschland, 21. Dezember 2011
- Rechtsanwalt Gernot Lehr: Marathonläufer für Wulff, Porträt von Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung, 13. Januar 2012
Einzelnachweise
- Redeker Sellner Dahs: Lehre und Fortbildung: Gernot Lehr
- Daniel Delhaes & Heike Anger: Anwalt Gernot Lehr: Wulffs menschlicher Schutzschild. In: Handelsblatt. 21. Dezember 2011
- Matthias Thieme: Wulff-Anwalt Gernot Lehr: Menschlicher Prellbock. In: Berliner Zeitung. 4. Januar 2012
- Johannes Korge: Anwalt Lehr: Der Wulff-Verteidiger. In: Spiegel Online. 11. Januar 2012
- Bettina Wulff klagt gegen Günther Jauch und Google. In: Der Spiegel (Onlineausgabe). 7. September 2012, abgerufen am 8. Oktober 2012: „Der Rechtsanwalt von Bettina Wulff, Gernot Lehr, bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am Freitagabend, "dass in den vergangenen Monaten zahlreiche Verlage, Journalisten und Internet-Aktivisten Unterlassungserklärungen unverzüglich nach Aufforderung abgegeben haben, ohne auch nur zu versuchen, die falschen Darstellungen zu rechtfertigen".“