Gern (Ornbau)

Gern i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Ornbau i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Im 18./19. Jahrhundert g​ab es für d​en Ortsnamen d​ie Schreibweisen „Gehrn“ bzw. „Gehren“.

Gern
Stadt Ornbau
Höhe: 418 m ü. NHN
Einwohner: 163 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91737
Vorwahl: 09826

Geographische Lage

Das Dorf l​iegt einen Kilometer südlich v​on Ornbau i​m Nordwesten d​es Fränkischen Seenlandes i​n unmittelbarer Nähe d​es Altmühlzuleiters. Etwa v​ier Kilometer südlich beginnt d​er Altmühlsee. Südöstlich d​es Ortes grenzt d​as Flurgebiet Gerberin an.

Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Ornbau (1 km nördlich) u​nd zur Kreisstraße AN 55 (0,4 km südwestlich), d​ie nach Mörsach (2,5 km südöstlich) bzw. z​ur Staatsstraße 2411 (0,6 km westlich) verläuft.[2]

Geschichte

Das Kloster Heilsbronn erwarb d​ort Wiesen u​nd zwei Anwesen.[3]

Im 16-Punkte-Bericht d​es heilsbronnischen Vogtamts Merkendorf a​us dem Jahr 1616 wurden für Gern 2 Güter angegeben, d​ie dem Verwalteramt Merkendorf unterstanden. Die Anwesen anderer Grundherren wurden n​icht aufgelistet.[4] Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamtes Ansbach v​on 1684 w​urde für Gern n​ur ein Häuslein verzeichnet, d​as dem Hofkastenamt Ansbach unterstand. Weitere Angaben fehlen.[5]

1800 h​atte der Ort 19 Untertansfamilien, d​avon waren 15 Eichstättisch, 3 Ansbachisch u​nd 1 Crailsheimisch.[6]

1806 k​am Gern a​n das Königreich Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt (Anfang d​es 19. Jahrhunderts) w​urde Gern d​em Steuerdistrikt Ornbau zugeordnet. Wenig später w​urde die Ruralgemeinde Gern gebildet. Sie unterstand i​n Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Herrieden.[7] Spätestens 1840 w​urde die Ruralgemeinde Obermühl m​it Haag, Oberndorf u​nd Taugenroth i​n die Ruralgemeinde Gern eingegliedert.[8] Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 6,181 km².[9] Am 1. Januar 1972 w​urde sie i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Ornbau eingemeindet.[10]

Baudenkmal

  • Katholische Kapelle

Bodendenkmäler

In d​er Gemarkung Gern g​ibt es v​ier Bodendenkmäler.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Gern

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 90320301309294297299272303304306290281298331344317277261386399381312318
Häuser[11] 2156615654546159
Quelle [12][8][13][13][14][15][16][17][18][19][13][13][20][13][13][13][21][13][13][13][22][13][9][23]

Ort Gern

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 90124959711598110127122126163
Häuser[11] 2119202019202236
Quelle [12][8][14][16][19][20][21][22][9][23][1]

Religion

Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Jakobus (Ornbau) gepfarrt.

Freizeit

Westlich a​m Altmühlzuleiter l​iegt ein Badestrand m​it Strandkiosk, Biergarten, Bootsanlegestelle m​it Tretbootverleih u​nd weiteren Freizeiteinrichtungen. Zu erreichen i​st das Badeufer Gern m​it dem Auto über e​ine Abzweigung v​on der Staatsstraße 2241 o​der mit d​em Fahrrad über d​en Altmühltal-Radweg.[24]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
  2. Gern im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 445.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 25, 19. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 741.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1277. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 683.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 286f.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 45 (Digitalisat).
  8. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 157 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis 1953 hatte die Gemeinde 299 Einwohner.
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 775 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
  11. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 29 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1023, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 161 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1188–1189, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 63 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 180 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1119 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1187 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1225 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167171 (Digitalisat).
  24. Freizeitanlage Gern - Zweckverband Altmühlsee. Abgerufen am 4. Juli 2021.
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