Gerhard Launicke

Gerhard Launicke (* 1941 i​n Leipzig) i​st ein deutscher Afrikanist u​nd ehemaliger Diplomat. Er w​ar Botschafter d​er DDR i​n Uganda, Ruanda u​nd Somalia.

Leben

Nach d​em Besuch d​er Oberschule m​it Abitur studierte Launicke a​n der Karl-Marx-Universität Leipzig Afrikanistik. Danach arbeitete e​r dort a​ls wissenschaftlicher Assistent u​nd wurde 1968 z​um Dr. phil. promoviert. Im Jahr 1969 n​ahm er e​ine Tätigkeit i​m Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten d​er DDR (MfAA) auf. Er w​ar bis 1975 Mitarbeiter d​er Abteilung Afrika. Von 1975 b​is 1978 w​ar er Zweiter Sekretär a​n der DDR-Botschaft i​n der Republik Tschad u​nd von 1978 b​is 1980 Stellvertreter d​es Leiters d​er DDR-Botschaft i​n Tansania.

Vom 30. Oktober 1980 b​is Juni 1983 w​ar er Botschafter i​n Uganda u​nd von Mai 1981 b​is 1983 zweitakkreditiert i​n Ruanda. Von 1986 b​is 1987 übte e​r die Funktion e​ines Sektorenleiters i​n der Abteilung Ostafrika I i​m MfAA aus. Vom 1. Oktober 1987 b​is September 1990 fungierte e​r als Botschafter d​er DDR i​n Somalia (Nachfolger v​on Herbert Denzler).

Launicke w​ar Mitglied d​er SED. Er i​st verheiratet u​nd Vater e​ines Sohnes.[1] Launicke l​ebt in Königs Wusterhausen.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Einige Bemerkungen zur sozialen und politischen Struktur, sowie zu den rechtlichen und religiösen Verhältnissen in den Feudalstaaten Rwanda und Urundi um die Zeit der kolonialen Eroberung Afrikas. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig (1965), S. 727–736.
  • Zur Geschichte und Sozialstruktur der Staaten Rwanda und Burundi bis zum Ende der deutschen Okkupation (2 Bände). Karl-Marx-Universität Leipzig 1968 (Dissertation).
  • Die Heinrich-Barth-Legende des westdeutschen Neokolonialismus. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig (1969), Heft 3, S. 409–418.
  • Zum antikolonialen Widerstand der Volker Burundis und Rwandas 1897–1916. In: Kurt Büttner, Heinrich Loth (Hrsg.): Philosophie der Eroberer und koloniale Wirklichkeit. Ostafrika 1884–1918. Berlin, Akademie-Verlag 1981, S. 350–368.

Literatur

  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1982, ISBN 3-8012-0081-7, S. 184.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 465–466.
  • Siegfried Bock, Ingrid Muth, Hermann Schwiesau: Die DDR-Außenpolitik, ein Überblick. Daten, Fakten, Personen (III). LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, ISBN 978-3-643-10559-2, S. 328.

Einzelnachweise

  1. horizont, Nr. 5/1981.
  2. Lilja Meyer fürchtet um die Zukunft des Vereins „Wir für Eine Welt e. V.“ In: Berliner Zeitung. 12. September 1995, abgerufen am 4. August 2015.
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