Gerhard Haselbach
Gerhard Albert Otto Haselbach (* 19. August 1901 in Münsterberg, Schlesien, Deutschland; † 8. Juni 1983 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler bei Bühne und Film.
Leben und Wirken
Der in Schlesien geborene Apothekersohn besuchte das Realgymnasium und ließ sich anschließend, von 1919 bis 1921, an der Reicherschen Hochschule für dramatische Kunst künstlerisch fortbilden. Seinen Einstand als Schauspieler gab Gerhard Haselbach 1921 mit dem Giselher in einer Aufführungen der Nibelungen an den Vereinigten Theatern in Breslau. Haselbach blieb bis 1928 in der schlesischen Hauptstadt. Es folgten zwei Spielzeiten am Dresdner Staatstheater, ehe er 1930 für eine Saison ans Lessingtheater nach Berlin ging. Haselbach blieb, unterbrochen von einem Abstecher an das Mannheimer Nationaltheater 1936, in der deutschen Hauptstadt und wirkte in den folgenden Jahrzehnten an so unterschiedlichen Spielstätten wie dem Kleinen Theater, dem Schiller-Theater, der Komödie, dem Theater am Kurfürstendamm, dem Renaissance-Theater, dem Theater am Schiffbauerdamm, den Vereinigten Berliner Künstlerbühnen, dem Lessing-Theater und dem Rose-Theater.
Seine Nachkriegslaufbahn begann Gerhard Haselbach 1945 am Deutschen Theater Berlin. Hier blieb er fünf Jahre lang. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Haselbach eine Fülle von kleinen Rollen in Theaterklassikern wie Don Karlos, Der Prinz von Homburg, Heinrich IV. und Nathan der Weise gespielt. Zu derjenigen Zeit, in der Haselbach zu Beginn der 1950er Jahre am Theatre Club des British Centre Berlin engagiert gewesen war, übernahm er auch englischsprachige Rollen wie den Bob Cratchit in dem Dickens-Klassiker Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol). Haselbachs Abstecher zum Film seit Beginn des Dritten Reichs blieben ohne Eindruck; hier spielte er durchgehend unbedeutende Chargen. Das Hauptbetätigungsfeld des in Berlin-Wilmersdorf ansässigen Haselbach blieb weiterhin das Theater (Tribüne, Vagantenbühne, Berliner Bühne etc.), seit den 1960er Jahren nahm er kein Festengagement mehr an. Gerhard Haselbach war verheiratet und hatte zwei Töchter.
Filmografie
- 1933: Das lustige Kleeblatt
- 1933: So ein Flegel
- 1934: Mein Leben für Maria Isabell
- 1935: Pole Poppenspäler
- 1936: Horch, horch, die Lerch im Ätherblau (Kurzfilm)
- 1940: Blutsbrüderschaft
- 1946: Irgendwo in Berlin
- 1949: Unser täglich Brot
- 1950: Familie Benthin
- 1951: Die Sonnenbrucks
- 1956: Stresemann
Sprecher bei Hörspielen
- 1926: Der Kaufmann von Venedig. Regie: Fritz Walter Bischoff
- 1949: Vier Ringe an der linken Hand. Regie: Erich Köhler
- 1951: Herr Blink geht über alle Grenzen. Regie: Peter Thomas
- 1951: Es kommt doch an den Tag. Ein Bericht über dunkle Ehrenmänner von heute. Regie: Werner Oelschläger
- 1955: Jean Henri Dunant. Regie: Carlheinz Riepenhausen
- 1955: Narkose. Regie: Wolfgang Spier
- 1961: Mein Sohn, der Herr Minister. Regie: Erich Köhler
- 1963: Aufforderung zum Mord. Regie: Erich Köhler
- 1963: Cymbelin. Regie: Fritz Schröder-Jahn
Literatur
- Kürschners Biographisches Theater-Handbuch, Walter de Gruyter Co., Berlin 1956, S. 254 f.
- Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon, Erster Band, Bad Münder 1960, S. 611
Weblinks
- Gerhard Haselbach in der Internet Movie Database (englisch)
- Gerhard Haselbach bei filmportal.de