Gerhard Buchda
Gerhard Buchda (* 22. Oktober 1901 in Stadtroda; † 20. Dezember 1977 ebenda) war ein deutscher Rechtshistoriker und Privatrechtler.
Leben
Gerhard Buchda besuchte das Friedrich-Schiller-Gymnasium Eisenberg. Nach dem Abitur durchlief er eine kaufmännische Lehre in Hannover. Zugleich war er an der Technischen Hochschule Hannover immatrikuliert. Ab 1923 studierte er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Rechtswissenschaft. Dort schloss er sich dem Corps Saxonia Jena an.[1] Die Universität promovierte ihn nach dem Referendarexamen zum Dr. iur.[2] Nachdem er 1931 die Assessorprüfung bestanden hatte, war er bis 1934 Assistent an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena. Dort habilitierte er sich 1934.[3] Die Wirtschaftshochschule Berlin erteilte ihm 1936 einen Lehrauftrag für Rechtsverkehr und Rechtsschutz.[4] Ab 1934 war er Hilfsrichter am Amtsgericht Kahla. 1937 wurde er nicht zum Landgerichtsrat ernannt, weil er kein NSDAP-Mitglied war. Hingegen berief ihn die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im selben Jahr auf ein planmäßiges Extraordinariat für deutsche Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht. 1938 war er kommissarischer Dekan, nach der Ernennung zum o. Professor von 1939 bis 1945 Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät. Von 1941 bis 1943 war er kommissarischer Prorektor.[5] Im März 1943 zur Wehrmacht eingezogen, diente er als Gefreiter im Heer. 1945 von der Universität Halle entlassen, bemühte er sich um Wiedereinsetzung. Die Universität Jena berief ihn 1949 als Professor mit Lehrstuhl für deutsches bürgerliches und Handelsrecht und für deutsche Rechtsgeschichte. Zugleich erhielt er eine Gastprofessur der Humboldt-Universität zu Berlin. 1967 wurde er emeritiert.[4]
Mitgliedschaften
- Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund (1933)
- Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (1934)
- Reichslandbund (1934)
- Nationalsozialistischer Lehrerbund (1935)
- NSDAP-Anwärter (1. Mai 1937)
- Sturmabteilung (Juli 1937)
- Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (1939)
- Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (1946)
- Sächsische Akademie der Wissenschaften (1958)[6]
Literatur
- Buchda, Gerhard, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 86
- Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 56.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kösener Corpslisten 1996, 146/716.
- Dissertation: Das Privatrecht Immanuel Kants (Der erste Teil der Rechtslehre in der Metaphysik der Sitten). Ein Beitrag zur Geschichte und zum System des Naturrechts (1929).
- Habilitationsschrift: Geschichte und Kritik der deutschen Gesamthandlehre.
- Nachlass Prof. Dr. Gerhard Buchda (Archivportal Thüringen)
- Eintrag zu Gerhard Buchda im Catalogus Professorum Halensis, abgerufen am 28. Juli 2015
- Gerhard Buchda, Prof. Dr. jur. habil. (SAW)