Gerd Baumann
Gerd Baumann (* 1967 in Forchheim) ist ein deutscher Musiker, Komponist und Hochschullehrer.
Leben
Gerd Baumann absolvierte eine Ausbildung zum Musiker und Komponisten am Münchner Gitarreninstitut, der Grove School[1] of Music in Los Angeles und der University of California in Los Angeles, wobei er zusätzlich bereits an eigenen Projekten arbeitete. Von 1989 bis 1991 war Baumann musikalischer Leiter am Münchner Studiotheater. 1994 wurde sein erstes Streichquartett und 1997 seine im Jahr zuvor geschriebene[1] erste Oper Nyx aufgeführt. Des Weiteren komponierte er Theatermusiken für die Schauburg in München und das Münchner Volkstheater.
Seit 1997 ist Baumann Produzent von Konstantin Wecker, in dessen Band er zusätzlich Gitarre spielt. Zudem spielt er noch in der Musikgruppe Geheimrevue als Gitarrist und Trompeter und bildet zusammen mit Jens Fischer-Rodrian das Gitarren-Duo Paradoz. Seit 2013 tritt Baumann zusammen mit Sebastian Horn (Bananafishbones) als Dreiviertelblut auf[2], für deren Stücke er die Musik komponiert. Seit einigen Jahren ist Gerd Baumann vor allem als Komponist von Filmmusik tätig. 2005 wurde er für den Deutschen Filmpreis für seine Filmmusik für Aus der Tiefe des Raumes nominiert. Eine weitere Nominierung und diesmal auch den Gewinn des Deutschen Filmpreises erreichte er 2007 aufgrund seiner viel gelobten Musik und teilweise selbst gesungenen Lieder in Wer früher stirbt ist länger tot. In diesem erfolgreichen Film von Marcus H. Rosenmüller spielt er zudem eine kleine Rolle als Rockmusiker John Ferdinand Woodstock. Als John Ferdinand Woodstock & The Rebirth Experience veröffentlichte er ein Lied des Filmes als Single. Auch bei Rosenmüllers folgendem Film, Schwere Jungs, übernahm Baumann die komplette Filmmusik. Lob erhielt er für die stimmungsvolle Unterhaltungsmusik im Stile der 1950er Jahre.
Gerd Baumann gründete 2011 zusammen mit Till Hofmann und Mehmet Scholl das Indie-Musik-Label Millaphon Records.[3]
In den Jahren 2013 bis 2017 komponierte Baumann das Singspiel zur Starkbierprobe auf dem Nockherberg in München.[4]
Mit Wirkung zum Studienjahr 2013/14 wurde Gerd Baumann zum Professor für den Fachbereich „Komposition für Film und Medien“ an die Hochschule für Musik und Theater München als Nachfolger von Enjott Schneider berufen und ist dort als Professor und Institutsleiter des Instituts für Neue Musik, Komposition und Dirigieren tätig.[5][6]
Filmmusik
- 1998: Buenos Aires, meine Geschichte
- 2004: Aus der Tiefe des Raumes
- 2006: Wer früher stirbt ist länger tot
- 2006: Open Water 2
- 2006: Schwere Jungs
- 2006: Der lange Weg ans Licht
- 2007: Beste Zeit
- 2008: Beste Gegend
- 2008: Räuber Kneißl
- 2008: Das Beste kommt erst (Fernsehfilm)
- 2008: Die Perlmutterfarbe
- 2010: Groupies bleiben nicht zum Frühstück
- 2010: In aller Stille (Fernsehfilm)
- 2010: Die Hebamme – Auf Leben und Tod (Fernsehfilm)
- 2010: Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi (Fernsehfilm)
- 2011: Almanya – Willkommen in Deutschland
- 2011: Blaubeerblau
- 2011: Sommer in Orange
- 2011: Sommer der Gaukler
- 2012: Zettl
- 2012: Wer’s glaubt, wird selig
- 2012: Operation Zucker
- 2012: My Beautiful Country – Die Brücke am Ibar
- 2013: Spieltrieb
- 2013: Paradies 505. Ein Niederbayernkrimi
- 2014: Beste Chance
- 2015: Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit
- 2016: Burg Schreckenstein
- 2018: Trautmann
- 2020: Der Beischläfer
- 2021: Rotzbub
Weblinks
- Gerd Baumann in der Internet Movie Database (englisch)
- Gerd Baumann bei filmportal.de
- Agenturprofil von Gerd Baumann
- Gerd Baumann bei Discogs
Einzelnachweise
- Ralf Dombrowski: Gerd Baumann im Porträt. Musiker, Komponist und bald Clubbetreiber. Süddeutsche.de, 31. Juli 2012, abgerufen am 17. August 2012.
- http://www.br.de/themen/kultur/sendungen/heimatsound/teaser-heimatsound-bananafishbones-100.html (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive)
- Mehmet Scholl: Neues Musiklabel. "Wir sind keine Kindergärtner". Süddeutsche.de, 5. Juli 2007, abgerufen am 24. Juli 2011 (Interview: Oliver Hochkeppel).
- Marcus H. Rosenmüller und Gerd Baumann verlassen den Nockherberg. www.sueddeutsche.de, 14. September 2017, abgerufen am 15. September 2017.
- Grafenstein, Silvia von: Hochschule für Musik und Theater München – Prof. Gerd Baumann Komposition für Film und Medien. Abgerufen am 2. März 2017.
- Musikhochschule München - Institute und Akademien. Abgerufen am 9. März 2018.