Gerardus Gul

Gerardus Gul (eigentlich Gerrit Gul; * 27. Oktober 1847 i​n Egmond a​an Zee; † 9. Februar 1920 i​n Utrecht) w​ar von 1892 b​is zu seinem Tod d​er elfte alt-katholische Erzbischof v​on Utrecht.

Gerardus Gul

Leben

Jugend und erste Tätigkeiten

Nach seinem Studium a​m alt-katholischen Seminar i​n Amersfoort empfing e​r am 21. November 1870 d​urch Hermann Heykamp d​ie Priesterweihe. Nach kurzer Zeit i​n den Pfarrgemeinden Amsterdam (Willibrord u​nd St. Johannes), Zaandam (St. Maria Magdalena) u​nd Utrecht (Hl. Jakobus) s​owie als Professor d​er Theologie a​m Priesterseminar i​n Amersfoort w​urde er i​m Jahr 1886 Pfarrer d​er Kirche St. Vitus i​n Hilversum, w​o die versteckt gelegene a​lte Kirche (schuilkerk) d​urch eine n​eue Kirche u​nd ein Pfarrhaus ersetzt wurde. Ab 1890 w​ar er Mitglied d​es Metropolitankapitels.

Bischofsamt

Gerardus Gul um 1910 im Bischofsornat

Am 23. Februar 1892 wurde er als Nachfolger von Johannes Heykamp zum Erzbischof von Utrecht gewählt, nach dieser Wahl wurde zum ersten Mal nicht um Bestätigung durch den Papst ersucht. Die Bischofsweihe empfing Gul am 11. Mai 1892 in Hilversum, Konsekrator war Casparus Johannes Rinkel, Bischof von Haarlem, zusammen mit dem Bischof von Deventer Cornelius Diependaal, dem deutschen Bischof Joseph Hubert Reinkens und dem Schweizer Bischof Eduard Herzog. Als Erzbischof wählte Gul das Motto: „Keine Wahrheit ohne Liebe“. Gerardus Gul erlebte in seinem Bischofsamt das Ende der Isolierung der Alt-Katholiken in den Niederlanden. Er wirkte mit an den Bischofsweihen von Nicolaus Bartholomeus Petrus Spit, Antoni Stanisław Kozłowski, Josef Demmel, Jacobus Johannes van Thiel, Franciszek Hodur, Arnold Harris Mathew, Jan Maria Michał Kowalski, Georg Moog, Nicolaas Prins und Henricus Theodorus Johannes van Vlijmen, durch ihn wurde die Apostolische Sukzession so auch außerhalb der altkatholischen Kirche verbreitet. Gul stand in Verbindung mit der «Petite Église» in Frankreich und den altkatholischen Kirchen in Nantes und Paris. Eine geplante Reise nach Sankt Petersburg wurde durch den Ersten Weltkrieg unmöglich. Fortschritt erfuhr auch das kirchliche Leben. Von besonderer Bedeutung war die Einführung der Muttersprache in der Liturgie (1909). Auch das kirchliche Vereinswesen gelangte zur Entfaltung, z. B. der Altkatholische Fonds zur Unterstützung, der innerhalb der Kirche wirkte, und der Verein „Peter Buys“, der die Grundsätze der altkatholischen Kirche nach außen tragen sollte.

Die Einführung e​iner Synode f​and ebenfalls u​nter seinen Episkopat statt.

Literatur

  • Dick J. Schoon: Van bisschoppelijke Cleresie tot Oud-Katholieke Kerk. Bijdrage tot de geschiedenis van het katholicisme in Nederland in de 19de eeuw. Valkhof Pers, Nijmegen 2004, ISBN 90-5625-165-1, S. 750–753.
  • Petrus Johannes Maan: Gul, Gerrit (1847–1920). In: Biografisch Woordenboek van Nederland 1. Den Haag 1979, online (Version vom 13. März 2008), eingesehen am 28. Februar 2011.
VorgängerAmtNachfolger
Johannes HeykampAlt-katholischer Erzbischof von Utrecht
1892–1920
Franciscus Kenninck
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