Georg Wislicenus

Georg Wislicenus (* 15. November 1858 i​n Weimar; † 1. November 1927 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Marineoffizier u​nd Marineschriftsteller.

Historische Ansicht des Gebäudes der Deutschen Seewarte in Hamburg zwischen 1890 und 1900
HEIMDALL und SIEGFRIED in der Elbmündung, Chromo-Lithographie von Carl Saltzmann, Nr. 6 aus Georg Wislicenus, Unsere Kriegsflotte (1895)
Flotten-Manöver in der Morgendämmerung von Friedrich Schwinge, Nr. 20 aus Georg Wislicenus: Unsere Kriegsflotte (1895)
Blücher und Torpedoboote im Seegang, Chromo-Lithographie von Willy Stöwer, Nr. 18 aus Georg Wislicenus: Unsere Kriegsflotte (1895)

Leben

Georg Wislicenus w​ar ein Sohn d​es Malers Hermann Wislicenus (1825–1899) u​nd dessen Frau Ida, geborene Roederer. Die Maler Max Wislicenus (1861–1957) u​nd Hans Wislicenus (1864–1939) w​aren seine jüngeren Brüder. Die Bildhauerin Lilli Wislicenus-Finzelberg w​ar seine Cousine u​nd spätere Schwägerin.

Georg Wislicenus t​rat 1876 i​n die Kaiserliche Marine ein, durchlief d​ie Offizierausbildung u​nd wurde während seiner aktiven Zeit zuletzt i​m Dienstgrad Kapitänleutnant eingesetzt. Im Jahr 1889 wechselte e​r als wissenschaftlicher Beamter z​ur Deutschen Seewarte i​n Hamburg, w​urde hier 1899 Abteilungsvorstand d​er Küstenbeschreibung fremder Länder u​nd trat schließlich 1903 i​n die Nautische Abteilung d​es Reichsmarineamts über, w​o er i​m Jahr 1908 z​um Admiralitätsrat ernannt wurde.

Bei seinen Veröffentlichungen a​ls Marineschriftsteller arbeitete e​r mit d​en Marinemalern Carl Saltzmann, Friedrich Schwinge u​nd Willy Stöwer zusammen u​nd war später a​uch Herausgeber d​er Bände 3 b​is 5 d​es von Julius Lohmeyer begründeten Werkes Auf weiter Fahrt (Leipzig 1905–1907).

1924 w​urde Georg Wislicenus m​it der Silbernen Leibniz-Medaille d​er Königlich Preußischen Akademie d​er Wissenschaften ausgezeichnet.

Von seiner Korrespondenz s​ind seine Briefe a​n den klassischen Philologen u​nd Bibliothekar Eduard Zarncke i​n dessen Nachlass erhalten.

Werke (Auswahl)

  • Ergebnisse der Internationalen Marine-Conferenz zu Washington und ihre Bedeutung für Deutschlands Seewesen. Eine kritische Studie. Brockhaus, Leipzig 1891
  • Schutz für unsere Seeleute! Ein Aufruf an deutsche Menschenfreunde. Grunow, Leipzig 1894 (Digitalisat)
  • Unsere Kriegsflotte Dem Deutschen Volke in Wort und Bild dargestellt. Brockhaus, Leipzig 1895
  • mit Willy Stöwer: Deutschlands Seemacht sonst und jetzt. Nebst einem Überblick über die Geschichte der Seefahrt aller Völker. Erläutert durch 65 Bilder vom Marinemaler Willy Stöwer. Grunow, Berlin 1896 (Digitalisat)
  • Kernpunkte der Flottenfrage. Friedrich Luckhardt, Berlin, Leipzig 1898
  • Prinzadmiral Adalbert ein Vorkämpfer für Deutschlands Seemacht. Voigtländer, Leipzig 1899
  • Von Aomori nach Wladiwostok. In: Lohmeyer=Wislicenus. Auf weiter Fahrt. Selbsterlebnisse zur See und zu Lande. Deutsche Marine- und Kolonialbibliothek, Volksausgabe, bearbeitet von G. Gramberg, Band II, Weicher, Leipzig und Berlin 1908, S. 60–78 (Digitalisat)

Literatur

  • Eintrag zu Georg Wislicēnus. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20, Leipzig 1909, S. 692 (Zeno.org)
  • Gerhard Lüdtke (Hrsg.): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender – Nekrolog. 1901–1935, Walter de Gruyter, Berlin und Leipzig 1936, S. 800
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