Georg Macco
Georg Macco (* 23. März 1863 in Aachen; † 20. April 1933 in Genua) war ein deutscher Landschaftsmaler und Illustrator der Düsseldorfer Schule und des Expressionismus.
Leben und Wirken
Ebenso wie sein Urgroßonkel, der Historien- und Portraitmaler Alexander Macco (1767–1849), welcher 1802 unter anderem die Königin von Preußen Luise von Mecklenburg-Strelitz porträtiert hatte und ein enger Freund und Bewunderer Beethovens und Goethes war, entschloss sich auch Georg Macco für eine Künstlerkarriere. Er studierte zwischen 1880 und 1887 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Eugen Gustav Dücker und Johann Peter Theodor Janssen und fertigte Zeichnungen für Die Gartenlaube und Wappenzeichnungen für die Werke seines Bruders Hermann Friedrich Macco. Anschließend zog er zu Studienzwecken nach München und unternahm von hier aus zahlreiche Reisen, die ihm Inspirationen und Motive für seine Kunstwerke lieferten. So entstanden Gemäldeserien aus dem alpinen Hochland, aus Norwegen und Spitzbergen und aus Italien. Obwohl es zu damaliger Zeit noch selten war, sich mit orientalischen Motiven zu beschäftigen, gehörten besonders Maccos zahlreiche Werke, die im Verlauf seiner Orientreisen nach Athen, Konstantinopel, Baalbek, Jerusalem, Kairo und Mekka entstanden waren, bald zu den begehrtesten seiner Kunstobjekte.
Georg Macco ist mit mehreren Werken im städtischen Kunstmuseum Düsseldorf, im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen, im Rudolfinum in Prag sowie seit 1888 im Alpinen Museum München ausgestellt. Einige seiner Werke in Aachen stehen auf der Liste der „Schattengalerie“, also der Gemälde, die im Krieg als Beutekunst verschleppt worden waren, und man erhofft sich nun, einige dieser Bilder bei der kürzlich erfolgten Wiederentdeckung im Bestand des Kunstmuseums Simferopol wieder aufzufinden.
Seine Gemälde erstellte Macco insbesondere in Gouache-Maltechnik sowie mit Ölfarbe und seltener mit Wasserfarbe. Die Werke beeindrucken vor allem durch ihre expressionistische Ausdrucksweise und ihre meisterliche Darstellung von Farb- und Lichteffekten sowie durch ausgeprägten Sinn für Details und Stimmungen.
Werke (Auswahl)
Deutschland
- Bilder aus der hohen Rhoen, in: Die Gartenlaube von Ernst Keil (Hrsg.), Leipzig, 1885
Orient
- Straßenszene in Kairo, Gouache
- Blick auf eine Mosche bei Kairo, Öl
- Orientalischer Markt, Öl
- Gläubige beim Gebet in einer Kairoer Moschee, Gouache
- Kamelreiter vor der Silhouette von Kairo, Wasserfarben
- The Orange Seller, Öl
- Blick über den Nil auf die Pyramiden von Gizeh, Öl
- Garden of Gethsemane, Jerusalem, Wasserfarben
- Jerusalem – Markt, vor dem Damaskustor, Gouache
- Die Ruinen von Baalbeck, Öl
- Ruelle animée dans une Médina, Gouache
Asien
- Blick auf das Tadj Mahal, Gouache
- Ansicht von Benares am Ganges, Wasserfarben
- Buddhatempel in Golkonda, Gouache
Alpenregion
- Blick auf das Matterhorn, Öl
- Engadin von Morteratsch, Öl
- Am Thunersee mit Schreckhorn, Eiger, Mönch, Öl
- Morgennebel am Königssee in Berchtesgaden, Gouache
Norwegen und Spitzbergen
- Fjord im Sonnenlicht, Öl
- Glacier Scene on the Island of Spitsbergen, Tempera
- In der Magdalenenbai auf Spitzbergen, Öl
- Mitternachtssonne. Insel Mayen, Grönlandsee, Pastell
Italien
- Brandung an der Ligurischen Küste, Öl
- Im Garten eines italienischen Hauses, Öl
- Taormina - Piazza del Duomo, Wasserfarben
- Straße bei Portofino, Gouache
- Torbole am Gardasee, Öl
Konstantinopel
- View of Constantinople from the Bosphorus, Öl
- Burg Rümeli Hissar am Bosporus, Gouache
- Eastern Orthodox Church Interior, Öl
Literatur (Auswahl)
- Macco, Georg. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 911 (Textarchiv – Internet Archive).
- Macco, Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 508.
- Albrecht Macco: Das Geschlecht Macco, Frühgeschichte, Löwensteiner Linie, Weikersheimer Linie, Kurzübersicht. Köln 1940.
- Macco, Georg. In: Benezit Dictionary of Artists. 1999, Band 8, S. 910, doi:10.1093/benz/9780199773787.article.B00113232 (englisch, Artikelanfang).
Weblinks
- Biografie (Memento vom 27. Mai 2014 im Internet Archive)