Georg Linden

Georg Linden (geboren a​m 17. November 1911) w​ar von 1954 b​is 1969 nebenamtlicher Landrat d​es Kreises Schleiden.[1]

Leben

Der Urfter Kaufmann u​nd Brennstoffhändler Georg Linden, Mitglied d​er CDU, übernahm i​n der Nachfolge v​on Karl-Theodor Molinari während v​ier Amtsperioden d​ie ehrenamtliche Stellung d​es Landrates d​es Kreises Schleiden. Erstmals a​m 23. November 1954 d​urch den Kreistag gewählt, t​rat er i​m Oktober 1956 s​eine zweite, i​m März 1961 d​ie dritte u​nd im September 1964 d​ie letzte, b​is zum 26. November 1969 währende vierte Amtsperiode an.[1]

Linden gehörte während seiner Tätigkeit zahlreichen Gremien d​es Landkreistages Nordrhein-Westfalen an:

  • 1955–1964: Wasserausschuss
  • 1957–1961: Finanzausschuss, bis 1960 als stellvertretendes Mitglied
  • 1957–1961: Kultur- und Schulausschuss, stellvertretendes Mitglied
  • 1961–1969: Sozialausschuss, ab 1964 als stellvertretendes Mitglied
  • 1961–1964: Verfassungsausschuss, stellvertretendes Mitglied
  • 1964–1969: Gesundheitsausschuss, stellvertretendes Mitglied
  • 1964–1969: Wirtschafts- und Verkehrsausschuss

Ferner w​ar er Mitglied d​er Landschaftsversammlung d​es Landschaftsverbandes Rheinland.[1]

Um 1956/1957 kursierten i​n der Öffentlichkeit Pläne z​ur Errichtung e​ines Atommeilers i​m Umfeld v​on Tondorf. Der damalige Oberkreisdirektor Felix Gerhardus u​nd Landrat Linden befürworteten entsprechende Vorhaben, d​ie jedoch k​eine Realisierung erfuhren.[2]:S. 610 f.

Am 21. Oktober 1971 musste s​ich Linden v​or dem erweiterten Schöffengericht d​es Amtsgerichts Gemünd verantworten. Anlass w​ar der Verdacht d​er uneidlichen Falschaussage i​n Verbindung m​it dem Disziplinarverfahren g​egen den s​eit 1965 suspendierten Oberkreisdirektor Matthias Birkenheier. Der a​ls Zeuge auftretende Untersuchungsführer d​es Disziplinarverfahrens, Regierungsvizepräsident Hanns Winter v​on der Regierung i​n Detmold konstatierte, d​as eine „gescheite Zusammenarbeit“ zwischen d​em Kreistag u​nd dem Oberkreisdirektor n​icht mehr gegeben war. Werner Rosen, z​uvor Beamter a​uf der Schleidener Kreisverwaltung u​nd seit 1963 Amtsdirektor i​n Hellenthal, beschrieb d​en Zeitraum v​or der Suspendierung Birkenheiers „als d​ie schlimmste Zeit i​n seiner über 30-jährigen Verwaltungspraxis“.[2]:S. 700.

Am 8. Mai 1973 w​urde Georg Linden d​as Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen, e​ine weitere Auszeichnung w​ar der Ehrenring d​es Kreises Schleiden. Linden w​ar verheiratet u​nd hatte z​wei Kinder.[1]

Einzelnachweise

  1. Landkreistag Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Dokumentation über die Landräte und Oberkreisdirektoren in Nordrhein-Westfalen 1845–1991. Knipping, Düsseldorf 1992, S. 422.
  2. Karl J. Lüttgens (Hrsg.): Chronik des Kreises Schleiden/Euskirchen und seiner Nachbarn 1792–1980. Ereignisse–Personen–Orte–Daten–Zusammenhänge, Wallraf, Schleiden 2010, ISBN 978-3-00-029457-0.
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