Georg Klauer

Gustav Edgar Georg Emil Klauer (* 9. Juni 1876 i​n Berlin; † 6. Oktober 1947 ebenda) w​ar der letzte Präsident d​es Reichspatentamts.

Leben

Klauer w​ar der Sohn d​es Marineoberingenieurs Gustav Karl Friedrich Klauer. Er besuchte d​as Friedrich-Wilhelm-Gymnasium i​n Berlin u​nd machte d​ort 1894 s​ein Abitur. Anschließend studierte e​r Rechtswissenschaften i​n Tübingen, Freiburg i.Br., Leipzig u​nd Berlin. Nach d​em Assessorexamen 1903 u​nd einigen Stationen a​ls Hilfsrichter w​urde er 1909 Amtsrichter i​n Berlin-Schöneberg. 1910 w​urde er kommissarisch, 1911 a​uch formell a​ns Reichspatentamt abgeordnet. Im Ersten Weltkrieg leistete e​r von 1915 b​is 1918 Kriegsdienst b​eim Kaiserlichen Motorbootkorps. 1921 wechselte e​r in d​as Reichsjustizministerium, w​o er 1924 z​um Ministerialrat befördert wurde. Dort w​ar er m​it der Novellierung d​es Patentgesetzes u​nd des Urheberrechtsgesetzes befasst. Am 1. März 1934 w​urde er Präsident d​es Reichspatentamts u​nd blieb d​ies bis z​um Ende d​es Zweiten Weltkriegs. 1933 gehörte Klauer z​u den Gründungsmitgliedern d​er nationalsozialistischen Akademie für Deutsches Recht[1] Hans Franks.

Grabstätte

Zwei Jahre n​ach Kriegsende s​tarb er d​urch Freitod.[2] Er hinterließ s​eine Ehefrau Dora, geb. Huth (geb. 1883) s​owie zwei Kinder. Klauer i​st auf d​em Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof bestattet.

Veröffentlichungen

  • Das Zugabewesen: nach der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze der Wirtschaft vom 9. März 1932, Vahlen, Berlin 1932.
  • Patentanwaltsgesetz vom 28. September 1933. Vahlen, Berlin 1933 (Sammlung Vahlen; 19).
  • Die neuen Aufgaben des Reichspatentamtes. In: Akademie für Deutsches Recht (Hrsg.): Das Recht des schöpferischen Menschen. Reichdruckerei, Berlin 1936, S. 55–67.
  • zusammen mit Philipp Möhring und Rudolf Friedrich: Patentgesetz vom 5. Mai 1936, Kommentar, 2 Bände. Vahlen, Berlin 1937–1940.
  • Das neue deutsche Patentgesetz und die Rechte des angestellten Erfinders. Vulkan-Verlag, Essen 1938.
  • Die Vereinheitlichung des Patentwesens im Altreich und in der Ostmark nebst kurzer Übersicht über die Rechtslage in den wiedervereinigten Gebieten. Vahlen, Berlin 1940.
  • Gebrauchsmustergesetz vom 5. Mai 1936, Kommentar, mit Philipp Möhring, 1940

Einzelnachweise

  1. Jahrbuch der Akademie für Deutsches Recht, 1. Jahrgang 1933/34. Hrsg. von Hans Frank. (München, Berlin, Leipzig: Schweitzer Verlag), S. 254
  2. Sterbeurkunde Standesamt Wilmersdorf von Berlin

Literatur

  • Martin Otto: Gustav Edgar Georg Emil Klauer (1876–1947). In: Simon Apel / Louis Pahlow / Matthias Wiessner (Hrsg.), Biographisches Handbuch des Geistigen Eigentums. Mohr Siebeck, Tübingen 2017, S. 157–160. ISBN 978-3-16-154999-1.
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