Georg Dessauer

Georg Dessauer, v​on 1837 b​is 1859 von Dessauer, (* 19. September 1795 i​n Königshofen (Baden) a​ls Nathan Dessauer; † 8. Januar 1870 i​n Kochel a​m See) w​ar ein bayerischer Jurist.

Leben

Georg Dessauer w​ar ein Sohn d​es jüdischen Kaufmanns Aron Baruch Dessauer, später Alois Dessauer, d​er mit seiner Familie 1805 katholisch wurde. Von 1811 b​is 1813 studierte e​r in Aschaffenburg, w​ohin sein Vater mittlerweile übergesiedelt war, 1814 i​n Würzburg. 1817 b​is 1823 w​ar er a​ls Praktikant u​nd Assessor a​n Gerichten i​n Aschaffenburg, München u​nd Neuburg a​n der Donau tätig, v​on 1823 b​is 1827 a​ls Landgerichtsassessor i​n Obernburg a​m Main. Von 1827 b​is 1830 w​ar er Rechtsanwalt i​n Neuburg a​n der Donau, 1830 b​is 1856 d​ann in München. Hier w​ar er a​uch als Rechtsberater d​es bayerischen Königshauses, d​er Hof- u​nd Staatsbibliothek, d​es Damenstifts St. Anna u​nd des Eremitenfonds d​er Erzdiözese München-Freising tätig.

Als „wirklicher Hofrat“ e​rhob ihn König Ludwig I. v​on Bayern a​m 31. März 1837 i​n den erblichen Adelsstand (Georg v​on Dessauer)[1], entzog i​hm jedoch 1859 w​egen Urkundenfälschung d​en Hofrats- u​nd Adelstitel wieder; e​r wurde z​u sechs Jahren Festungshaft verurteilt.[2]

Am 21. September 1823 heiratete e​r in Schwenningen Ludovika (Luise) Theresia Eleonora Katharina v​on Linder (* 3./4. November 1805 i​n Straubing; † 3. September 1892 i​n Kochel), Tochter d​es Appellationsgerichtsrats Franz Xaver v​on Linder, Gutsbesitzer i​n Schwenningen, u​nd der Eleonora Knorr (1787–1866) a​us Dachau. Aus dieser Ehe gingen 11 Kinder hervor.

1836 erwarb e​r das Gut Schloss Aspenstein i​n Kochel a​ls Landsitz, w​o er a​b 1863 dauerhaft lebte. 1838 gründete e​r als Kompagnon u​nd Finanzier m​it Kaspar Braun d​as graphische Unternehmen Caspar Braun & v. Dessauer, Anstalt für Holzschneidekunst, a​b 1843 Verlag Braun & Schneider. 1850 w​urde er Miterbe d​er väterlichen Buntpapierfabrik i​n Aschaffenburg, a​us der e​r 1855 d​urch Abfindung ausschied.

Literatur

  • Karl Bosl (Hrsg.): Bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Regensburg 1983, S. 136 (georg&p=152 Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Regierungsblatt für das Königreich Bayern 1837, S. 319.
  2. Theodor Schön: Geadelte jüdische Familien. Salzburg 1891, S. 19.
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