Georg Achtermann

Georg Achtermann, zeitgenössisch m​eist Georg Achterman (* 6. September 1584 i​n Braunschweig; † 16. Januar 1656 ebenda), w​ar ein deutscher Bürgermeister u​nd Kaufmann.

Erker des Achtermannschen Hauses mit den Wappen der Familien Achtermann und Strombeck (Foto von 2006).

Leben

Achtermann entstammte e​iner Familie v​on Patriziern u​nd Ratsherren, d​ie 1554 a​us dem 45 k​m südlich gelegenen Goslar n​ach Braunschweig gekommen war.[1] Seine Eltern w​aren Georg Achtermann (* u​m 1536 i​n Goslar; † 1612) u​nd dessen e​rste Ehefrau Ilse, geb. Schrader (29. September 1545 b​is 30. Dezember 1604). Wie s​ein Vater, w​ar er Kaufmann u​nd hatte d​ie von diesem gegründete Wollhandlung übernommen u​nd bis z​u deren Bankrott 1655 weiter geführt.[1] 1626 w​urde er Bürgermeister d​es Weichbildes Neustadt i​n Braunschweig u​nd blieb d​ies bis z​u seinem Tod. Damit folgte e​r seinem Vater, d​er auch Bürgermeister dieses Weichbildes gewesen war.

Am 29. Januar 1611 heiratete Georg Achtermann i​n erster Ehe Lucia von Strombeck (15. März 1589 b​is 16. August 1641).[1] Aus dieser Ehe stammten n​euen Kinder, v​on denen d​rei im Kindesalter starben, d​avon zwei 1626 a​n der Pest i​n der Stadt.[2] Nach d​eren Tod heiratete e​r am 29. Oktober 1643 e​in zweites Mal. Seine zweite Ehefrau w​ar Dorothea Rieke († 3. Mai 1687).[1]

Zwischen 1626 u​nd 1630 – mitten i​m Dreißigjährigen Krieg – ließ Georg Achtermann d​as nach i​hm bzw. seiner Familie benannte repräsentative Achtermannsche Haus i​n der Reichsstraße 3 i​n der Neustadt errichten. Baumeister w​ar Ulrich Stamm.[3] Das Gebäude i​st trotz schwerer Beschädigungen d​urch alliierte Bombenangriffe während d​es Zweiten Weltkrieges, insbesondere d​en vom 15. Oktober 1944, d​er die Neustadt f​ast vollständig zerstörte, erhalten.

Achtermann w​urde am 20. Januar 1656 a​uf dem Friedhof d​er Andreaskirche i​n Braunschweig beigesetzt. Aus Anlass seiner Bestattung erschien e​ine von Christoph Friedrich Zillinger gedruckte Leichenpredigt.[4][5]

Literatur

  • Katalog der fürstlich Stolberg-Stolberg'schen Leichenpredigten-Sammlung, Band I, Verlag Degener & Co., Inhaber Oswald Spohr, Leipzig 1927, S. 17.
  • Dietrich Mack: Braunschweiger Bürgergeschlechter im 16. und 17. Jahrhundert. Goltze, Göttingen 1985, (drei Bände, Teil 1: ISBN 3-88452-813-0; Teil 2: ISBN 3-88452-815-7; Teil 3: ISBN 3-88452-816-5).
  • Sophie Reidemeister: Genealogien Braunschweiger Patrizier- und Ratsgeschlechter aus der Zeit der Selbständigkeit der Stadt (vor 1671). (= Braunschweiger Werkstücke. Band 12). Joh. Heinr. Meyer, Braunschweig 1948.
  • Werner Spieß: Die Ratsherren der Hansestadt Braunschweig, 1231–1671. Mit einer verfassungsgeschichtlichen Einleitung. 2., durch eine Ratslinie vermehrte Auflage (= Braunschweiger Werkstücke. Band 42), Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1970, OCLC 5081201.

Einzelnachweise

  1. Sophie Reidemeister: Genealogien Braunschweiger Patrizier- und Ratsgeschlechter aus der Zeit der Selbständigkeit der Stadt (vor 1671). S. 15.
  2. Sophie Reidemeister: Genealogien Braunschweiger Patrizier- und Ratsgeschlechter aus der Zeit der Selbständigkeit der Stadt (vor 1671). S. 16.
  3. Sabine Wehking: Die Inschriften der Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671. gesammelt und bearbeitet von Sabine Wehking auf Grund einer von 1945–1986 vorgenommenen Materialsammlung von Dietrich Mack. Reichert, Wiesbaden 2001, ISBN 3-89500-251-8, Nr. 800(†).
  4. Der Titel lautet: Davids Hertzensangst/ nach dessen eigenen worten Psal. XXV. v. 17.18. Die angst meines hertzen ist groß/ führe mich aus meinen nöhten/ etc. Bey Christlichem Begräbniß Des weyland Wol-Ehrenvesten/ Großachtbaren/ Hoch- und Wolweisen Herrn [...] / von Brandano Daetrio SS. Theol. D. und Superintendenten.
  5. Hermann Mitgau: Ein patrizischer Sippenkreis Braunschweigs um 1600 (Achtermann) in seinen Leichenpredigten. In: Braunschweigisches Jahrbuch. Band 54, Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins, Braunschweig 1973, S. 166–167.
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