Geoinformationswesen der Bundeswehr
Geoinformationswesen der Bundeswehr (GeoInfoWBw) umfasst alle Geowissenschaften und zugehörige Randgebiete, die für die Auftragserfüllung der Bundeswehr sowie des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) erforderlich sind. Insgesamt sind mindestens 18 wehrgeologisch relevante Wissenschaftsbereiche, von der Biologie und Ökologie über die Geoinformatik, Geodäsie, Geographie und Geologie bis hin zur Meteorologie und Ozeanographie vertreten. Zentrale Einrichtung des Geoinformationswesens ist das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) in Euskirchen.
GeoInfo-Unterstützung
Die GeoInfo-Unterstützung befähigt die Streitkräfte, Geofaktoren in die Planungs- und Entscheidungsprozesse einzubeziehen, einsatzrelevante Umwelteinflüsse zu erkennen und für das eigene Handeln auszuwerten, sich exakt zu positionieren, zu navigieren und präzise auf Ziele zu wirken.
Geoinformationsdienst der Bundeswehr
Geoinformationsdienst der Bundeswehr | |
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Aufstellung | März 2003[1] |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Organisationsbereich | Streitkräftebasis |
Stärke | 1.800 Personen (davon 800 Soldaten)[1] |
Der Geoinformationsdienst der Bundeswehr (GeoInfoDBw) ist ein bundeswehrgemeinsamer Fachdienst, der im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung für die Bearbeitung der Angelegenheiten des Geoinformationswesen der Bundeswehr zuständig ist. Er stellt mit seinen Kräften die GeoInfo-Unterstützung sicher und wird durch den Leiter des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr (LtrGeoInfoDBw) geführt. Diese Aufgabe nimmt der Kommandeur des ZGeoBw wahr. Fachdienstlich sind dem Leiter alle Soldaten des Fachdienstes unterstellt. Der GeoInfoDBw ist für die Weiterentwicklung des Geoinformationswesens der Bundeswehr, des Fachdienstes sowie der GeoInfo-Unterstützung zuständig und betreibt wissenschaftliche Grundlagen- und angewandte Forschungsarbeit. Hat verfügt über eigene Laufbahnen.
An über 80 Standorten sind GeoInfo-Kräfte in ausgewählten Truppenteilen und Dienststellen der Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine, den militärischen Organisationsbereichen Streitkräftebasis und Cyber- und Informationsraum, im zivilen Organisationsbereich Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung sowie in NATO-Hauptquartieren vertreten.[2] Sie nehmen ausschließlich Aufgaben in der unmittelbaren GeoInfo-Beratung und fachlichen Unterstützung vor Ort wahr, insbesondere in der Wetter- und Flugwetterberatung.
Durch die neue Fähigkeit, den Streitkräften ganzheitliche Geo-Serviceleistungen verzugsarm bereitzustellen, leistet der GeoInfoDBw einen wesentlichen Beitrag zum erfolgreichen und ressourcenschonendem Einsatz, zum Schutz von Leib und Leben der eigenen Kräfte sowie zur Begrenzung von Kollateralschäden.
Der Einsatz moderner Waffensysteme wie z. B. des Marschflugkörpers Taurus kann ohne die Bereitstellung von präzisen und aktuellen Geoinformationen nicht mehr erfolgen oder zumindest nicht seine volle Wirkung entfalten.
Geschichte
Der GeoInfoDBw wurde ab Mitte 2002 gebildet durch die Fusion des Geophysikalischen Beratungsdienstes der Bundeswehr (GeophysBDBw), zu dem unter anderem das Amt für Wehrgeophysik gehörte, mit dem Militärgeographischen Dienst (MilGeoDst) mit seinen Anteilen Amt für Militärisches Geowesen und Topographietruppe. Die erste Dienststelle, die ab 1. Juli 2002 die neue Bezeichnung „GeoInfo“ im Namen führte, war die Abteilung Geoinformationswesen im Luftwaffenamt.
Literatur
- BMVg (Hrsg.): Zentrale Dienstvorschrift A-1200/11 – Nutzung von GeoInfo-Daten im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung.
Weblinks
- Homepage ZGeoBw. In: cir.bundeswehr.de. 14. Juni 2019 .
- Broschüre Geoinformationsdienst der Bundeswehr. (PDF) In: cir.bundeswehr.de. März 2015 .
- Roland Brunner: DER GEOINFORMATIONSDIENST DER BUNDESWEHR – EIN MODERNER DIENSTLEISTER FÜR DIE GEOINFO-UNTERSTÜTZUNG IN DER BUNDESWEHR. (PDF) ZGeoBw, 25. August 2016 .
Einzelnachweise
- Informationsbroschüre Die Streitkräftebasis
- Sonderkarte Standorte Geoinformationsdienst der Bw. (PDF) In: cir.bundeswehr.de. 1. Oktober 2014, abgerufen am 31. Oktober 2019.