Geistervariationen

Die Geistervariationen (Thema mit Variationen in Es-Dur für Klavier) WoO 24, komponiert 1854, sind das letzte Werk Robert Schumanns, bevor er in die Nervenheilanstalt Bonn-Endenich eingeliefert wurde. „Schumann wähnte sich in jenen Tagen von Geistern umgeben, die ihm teils ‚wundervolle‘, teils ‚gräßliche‘ Musik darboten, die ihm ‚herrlichste Offenbarungen‘ verhießen, ihn aber auch ‚in die Hölle [zu] werfen‘ drohten, wie die [...] besorgte Gattin notierte.“[1]

Entstehung

Clara Schumann in ihrem Tagebuch: „[In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar] stand Robert immer wieder auf und schrieb ein Thema, welches ihm die Geister Schuberts und Mendelssohns vorsangen, und über welches er für mich [den Aufzeichnungen Clara Schumanns und Ruppert Beckers zufolge wohl am 22./23. Februar] ebenso rührende wie ergreifende Variationen machte.“[2] Während dieser Komposition stürzte er sich am 27. Februar urplötzlich und nur halb bekleidet in den eiskalten Rhein, aus dem er gerettet und wieder zurück nach Hause gebracht wurde. Nach dem überlebten Selbstmordversuch arbeitete er daran weiter. Einen Tag später schloss er dann seine so dramatisch unterbrochene Arbeit ab und übersandte das Manuskript seiner Frau, die bereits am Abend zuvor auf ärztliches Anraten zu einer Bekannten gezogen war.[3]

Aribert Reimann i​st sich gewiss, Schumanns Sprung i​n den Rhein s​ei zwischen d​er vierten u​nd fünften Variation erfolgt, d​a sich d​ie letzte Variation strukturell gänzlich v​on den vorhergehenden unterscheide, u​nd er bemerkte, d​ass sich d​as Thema bereits ähnlich i​n Schumanns Violinkonzert finde.[4]

Zitiert in folgenden Werken

Ausgaben

  • Henle, Urtextausgabe, 1995, Herausgegeben von Wolf-Dieter Seiffert / Fingersatz von Klaus Schilde, ISMN 201804828, HN-482, HENLE01114

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolf-Dieter Seiffert, Vorwort zur Publikation von Thema mit Variationen von Robert Schumann, München 1995
  2. lernzeit.de - Variationen über Variationen von Robert Schumann, Clara Wieck und Johannes Brahms (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lernzeit.de
  3. Vorwort zur Henle Ausgabe von Wolf-Dieter Seiffert, München, Herbst 1995 (Memento des Originals vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.henle.de
  4. Wolfgang Burde: Reimann, Leben und Werk. Schott Musik International, Mainz 2005, ISBN 3-7957-0318-2, S. 65
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