Gefallenendenkmal (St. Marien Plau)
Das Gefallenendenkmal in der Pfarrkirche St. Marien Plau am See erinnert an die Plauer Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Geschichte
Das Kriegerdenkmal füllt die nördliche Wand des Turmraums der Pfarrkirche St. Marien (Plau am See). Geschaffen wurde es vom Plauer Bildhauer Wilhelm Wandschneider, der es auf dem unteren Absatz signierte. Es wurde am 30. April 1922 geweiht. Es hat keinen speziellen Namen und wird einfach als „Pietà – Beweinung Christi“ (vor der angedeuteten Grabeshöhle) bezeichnet. Der Vorschlag des bei Gefallendenkmälern der Weimarer Republik nicht unüblichen Motivs[1] kam von der Pastorenfrau Magda Wiegand-Dehn. Material ist Gipszement. Die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 verzögerte das Projekt mehrfach. Teures Material war nicht finanzierbar. Wandschneider stellte seiner Heimatstadt lediglich die Materialkosten in Rechnung. Der obere Teil besteht aus sieben Tafeln mit den Namen der 147 Gefallenen. Das Gesims trägt die Inschrift:
Überschrieben ist die Tafel mit einem Spruch aus dem 1. Brief des Johannes (1. Joh. 3,16 ):
Ebenfalls im Turmraum, gegenüber vom Gefallenendenkmal, verdeckt und kaum beachtet, erinnern Gedenktafeln an die Gefallenen der Befreiungskriege und des Deutsch-Französischen Krieges. Die Friedensbewegung in der DDR brachte es 1980 mit sich, dass die Tafeln aus der Kirche entfernt wurden. Pastor Carl-Christian Schmidt holte sie 1999 bei seinem Amtsantritt vom Stallboden des ehemaligen Pfarrhauses (Kirchplatz 5) wieder in die Kirche. Beinahe hätte man 1980 auch Wandschneiders Denkmal entfernt. Dann hätte man allerdings den Turmraum weitergehend sanieren müssen, so unterblieb es.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Volker Probst: Bilder vom Tode: eine Studie zum deutschen Kriegerdenkmal in der Weimarer Republik am Beispiel des Pietà-Motives und seiner profanierten Varianten. Hamburg: Wayasbah 1986, zugl. Diss. Hamburg 1986 ISBN 978-3-925682-03-2