Gaston-Armand Amaudruz
Gaston-Armand Amaudruz (* 21. Dezember 1920 in Lausanne; † 7. September 2018) war ein Schweizer Publizist, der in erster Linie als Holocaustleugner bekannt geworden ist.[1]
Leben
Amaudruz’ Mutter stammte aus Deutschland. Er studierte Politik- sowie Sozialwissenschaften und arbeitete als Sprachlehrer sowie Versicherungsangestellter, bevor er sich ganz der politischen Arbeit widmete. Während des Zweiten Weltkrieges war Amaudruz deutschlandfreundlich eingestellt.
Politisches Wirken
In seinen frühen Jahren war Amaudruz Anhänger der Schweizerischen Faschistischen Bewegung um Arthur Fonjallaz. 1949 wurde er erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er Ubu justicier au premier procès de Nuremberg veröffentlichte. Dies war eine der ersten Veröffentlichungen, die den Holocaust in Frage stellte. In der Folge engagierte sich Amaudruz in der neofaschistischen Szene. Er organisierte 1951 eine Konferenz in Malmö, die zur Gründung der rechtsextremen paneuropäischen Organisation Europäische Soziale Bewegung führte. Amaudruz war früh Mitglied der Volkspartei der Schweiz, die er im Streit um die Südtirolfrage verließ. Enge Beziehungen unterhielt Amaudruz mit Anhängern der Ordine Nuovo. Außerdem publizierte er Artikel für die Zeitschrift Nation und Europa.
Ab 1983 versuchte Amaudruz eine Dachorganisation der Schweizer Rechtsextremisten zu gründen, was ihm nicht gelang. Nach Einführung der Rassismus-Strafnorm, welche die Holocaustleugnung in der Schweiz unter Strafe stellt, musste Amaudruz 2000 eine einjährige Haftstrafe absitzen. Eine weitere Haftstrafe folgte 2003. Trotzdem setzte Amaudruz seine publizistischen Tätigkeiten fort. Zuletzt gab er den Courrier du Continent heraus, dessen 500. Ausgabe im Mai 2008 veröffentlicht wurde.
Literatur
- Damir Skenderovic: Amaudruz, Gaston-Armand, in: Handbuch des Antisemitismus, Band 2/1, 2009, S. 15 ff.
Weblinks
- Hans Stutz: «Adolf Hitler tat sein Möglichstes» (Memento vom 23. Oktober 2007 im Internet Archive), in: Die Weltwoche, 30. März 2000.
Einzelnachweise
- Drei Monate unbedingt für Holocaust-Leugner. Neue Zürcher Zeitung vom 3. November 2001