Ganzblättrige Primel
Die Ganzblättrige Primel (Primula integrifolia) ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Primeln (Primula) und zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae) gehört.
Ganzblättrige Primel | ||||||||||||
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Ganzblättrige Primel (Primula integrifolia) in den Pyrenäen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Primula integrifolia | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 1 bis 5 Zentimeter. Sie ist dicht mit farblosen, bis 0,75 Millimeter langen Drüsenhaaren besetzt, besonders an den Rändern der Blätter, am Stängel, sowie an den Trag- und Kelchblättern, aber dennoch kaum klebrig. Die oft ungestielten Laubblätter sind ganzrandig oder wellig verborgen, weich, grasgrün, eiförmig, spitz oder abgerundet.
Die kurzen Stängel sind ungefähr so lang wie die Blätter und weisen ein bis drei sitzende oder kurz gestielte Blüten auf. Die Tragblätter sind schmal-lanzettlich und 5 bis 10 Millimeter lang. Der Kelch ist rötlich und besitzt kurze, stumpfe Zähne. Die rosa- bis rotviolett gefärbte Krone weist einen Durchmesser von 15 bis 20 Millimeter auf und hat eingeschnittene Kronlappen. Der Schlund ist aufgrund weißer Drüsenhaare zottig.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 62, 66, 68 oder 70.[1]
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet reicht in den Alpen vom Arlberg und Tonale nach Westen hin bis Savoyen und umfasst zusätzlich die Pyrenäen. Die Art kommt meist alpin in Höhenlagen von 1900 bis 2700 Meter auf kalkarmen, feuchten Böden in Schneetälchen und Mulden vor.
Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa
Die Ganzblättrige Primel braucht sauren, mäßig basenhaltigen und ziemlich stickstoffarmen, kühlen Boden, der lange schneebedeckt sein kann.
Sie besiedelt Schneetälchen und feuchte Stellen auf sauren alpinen Matten. Sie gedeiht vor allem im Primulae-Caricetum curvulae, aber auch in Gesellschaften des Salicion herbaceae.[1]
In den Zentralalpen kommt sie zerstreut vor, in den westlichen Südalpen und in den westlichen Nordketten ist sie selten. In den Ostalpen fehlt sie. Sie steigt bis etwa 3000 m auf.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+ (feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin ond ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[2]
Literatur
- Gunter Steinbach (Hrsg.): Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 3, ISBN 3- 440-08048-X
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 738.
- Primula integrifolia L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 30. März 2021.
Weblinks
- Primula integrifolia L., Ganzblättrige Primel. FloraWeb.de
- Thomas Meyer: Primel Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)