Galfe
Galfe war ein Volumenmaß für Getreide. Die mittellateinische Schreibweise „calvea frumenti“ lässt sich bis ins Jahr 1122 in einem Trevisoer Dokument zurückverfolgen. Verbreitet war es im Pustertal und entsprach etwa dem halben Star.
- 1 Galfe = 11,2 Liter.
Vom Mittelhochdeutschen galvei, galbei abgeleitet, sollte es als Trockenmaß etwas weniger als ein Viertel Mass umfassen. Im Burgund und Franche-Comté konnte das Maß auch nachgewiesen werden. In Lehenbriefen aus den Jahren 1601, 1610 und 1616 ist das Maß Galfe nachzuweisen. So wurden jährlich 16 Galfen Hafer und jedes vierte Jahr eine Galfe Bohnen an den Pächter übergeben.[1] In Deutschland[2] wurde Salz für das Heilig-Geist-Spital damit gemessen. Rechnungen aus den Jahren 1538, 1555, 1558 und 1561 belegen das Maß.
- 1 Galfe = 6 Wurf
- 10 1/3 Galfe (Schreibweise galffa) = 21 Metzen
Verschiedene Größen des Maßes[3]
Ort | Liter | Ort | Liter |
---|---|---|---|
Mühlwald | 10,488 | Brixen | 11,179 |
Wiesing | 11,536 | Wiesing, gehäuft | 13,044 |
Ahornach | 18,606 | St, Georgenberg | 22,437 |
Innichen | 11,529 | Innsbruck | 18,470 |
Thaur | 23,085 | Toblach | 15,301 |
Literatur
- Johannes Kramer: Etymologisches Wörterbuch des Dolomitenladinischen. C. Buske Verlag, 1989, S. 131, ISBN 978-3-87118-992-0.
Einzelnachweise
- Richard Schober: Die Urkunden des Trautson-Auersperg-Archivs. Verlag Tiroler Landesarchiv, Innsbruck 1996, S. 367, ISBN 978-3-90146-405-8.
- Moritz John Elsas: Umriss einer Geschichte der Preise und Löhne in Deutschland. Band 1. A.W. Sijthoff, 1936, S. 144, 321.
- Moritz John Elsas: Südtirol A–Z. Band 2: G–Ko. Südtirol-Verlag, Thaur 1983, S. 17.