Galateabrunnen (Moest, Dyckerhoff & Widmann)
Der Galateabrunnen des Künstlers Karl Friedrich Moest (1838–1923) war eine Auftragsarbeit der Kunststein- und Zementfabrik von Dyckerhoff & Widmann, die er 1869/70 schuf.
Geschichte
Dyckerhoff & Widmann stellten Baudekoration aus Zement und Kunststein her. Für die Entwürfe engagierten sie Künstler, unter anderem auch Karl Friedrich Moest. Auf der Allgemeinen Deutsche Industrieausstellung in Kassel 1870 wollte sich die Firma mit einem monumentalen Brunnen präsentieren. Das Thema des Brunnens, Galatea, hat wohl Moest selbst auswählen können. Die von ihm geschaffene Monumentalfigur hat eine Höhe von 4,5 Metern und wiegt fünf Tonnen.[1]
Der Brunnen wurde auf der Ausstellung in Kassel 1870 gezeigt und auch auf der Weltausstellung 1873 in Wien.[2]
Exemplare
- Ein Exemplar wurde 1871, unmittelbar nach dem Ende des Deutsch-Französischen Kriegs, von der Stadt Karlsruhe geordert, die damit das Sallenwäldchen, einen Teil des neuen Stadtgartens, schmücken wollte. Der Kaufpreis betrug 2.500 Mark. 1954 wurde der Brunnen vor das Erbgroßherzogliche Palais, nun Sitz des Bundesgerichtshofs, versetzt.[3]
- Wohl im Umfeld der Weltausstellung 1873 wurde ein Exemplar in einem privaten Garten in Klosterneuburg aufgestellt.[4]
- Ein weiteres Exemplar, von dem nicht bekannt ist, wann es hergestellt wurde, befand sich längere Zeit in den Beständen von Dyckerhoff & Widmann. Eugen Dyckerhoff schenkte es 1907[5] der damaligen Stadt Biebrich (heute: Wiesbaden-Biebrich), die es in der heutigen Robert-Krekel-Anlage aufstellte. 1981 und 2008/09 wurde der Brunnen restauriert.
Literatur
- Ferdinand Werner: Der lange Weg zum neuen Bauen. Band 2: Zement und Kunststein. Der Siegeszug der Phantasie. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2016. ISBN 978-3-88462-372-5
Einzelnachweise
- Werner, S. 422.
- Werner, S. 422.
- Werner, S. 423.
- Werner, S. 422.
- So: Werner, S. 422; nach Howard Fuhs: Biebrich – Die Galatea Anlage und die Robert-Krekel-Anlage, soll das bereits 1900 geschehen sein.