Gabe Gottes (Johanngeorgenstadt)
Geografische Lage
Das Stollnmundloch befand sich am Nordhang des Lehmergrundes am Gabe-Gottes-Weg, der von der Mittelstadt Johanngeorgenstadts in Richtung des Ortsteils Jugel führt.
Geschichte
Die Fundgrube Gabe Gottes wurde im Quartal Trinitatis 1700 am Fastenberg, gegenüber dem Jugler Gebirge, gemutet und verliehen. Mit dem bei 790 m NN angeschlagenen Stolln wurde bei ca. 280 m Entfernung vom Mundloch der Gottes Segen Spat überfahren und der Stolln weitere 360 m auf dem Löwenmuth Morgengang getrieben. Sie wurde im Quartal Luciae 1713 fündig und brachte bis 1722 4308 Mark 0 Lot 3 Quentchen (1007,3 kg) Silber aus. Allein 1722 waren es 457 kg. 1722 wurde die Fundgrube im Bereich des Gottes Segen Spates vom Gegenglück Stolln unterfahren und musste an diesen jetzt das Neuntel zahlen.
Neben der Fundgrube existierten u. a. noch gemeinsame Grubenfelder mit Gottes Seegen sowie Gnade Gottes Stolln, Römisch Adler und Neujahrs Maasen.
Aufgrund einer Vielzahl von Gangstreitigkeiten wurde im Jahr 1794 in einem sogenannten Hauptvergleich diese Fundgrube und die gemeinschaftlichen Felder aufgelöst. Das Grubenfeld wurde je zur Hälfte an Gnade Gottes Stolln und an Neujahrs Maasen aufgeteilt. Der Stolln selbst wurde weiterhin zur Förderung instand gehalten.
Der Platz zum Bau des Huthauses wurde vom Schichtmeister für die Fundgrube am 12. April 1719 mit „aller Bergwerksfreyheit und Gerechtigkeit“ gemutet. Das Huthaus[1] in dem der Hutmann das Gezähe behütete, wurde bereits frühzeitig als Schankwirtschaft genutzt, der ein Tanzsaal angebaut wurde. Das Gebäude wurde von der Wismut AG als Klubhaus Freundschaft genutzt. Später wurde es abgerissen. Erhalten hat sich lediglich das Siegelhaus am historischen Gabe-Gottes-Weg.
Literatur
- Robert Jahn: Die 100jährige „Gabe Gottes“ in Johanngeorgenstadt als Schankstätte. In: Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 30, S. 3.