GCHQ Bude
GCHQ Bude ist ein britischer Militärstützpunkt nördlich von Bude und südlich von Morwenstow in Cornwall. Er untersteht dem britischen Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ). Die Anlagen sind Teil des ECHELON-Programms.[1]
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In einer Depesche von US-amerikanischen Botschaften, die Wikileaks veröffentlichte, wurde das TAT-14 Überseekabel, welches eine Zwischenstation in Bude hat, als eine der wenigen „kritischen Infrastruktur- und Schlüssel Ressourcen“ der USA auf ausländischem Gebiet genannt.[2]
Durch Unterlagen des ehemaligen NSA Mitarbeiters Edward Snowden wurde bekannt, dass Daten aus TAT-14 vermutlich in der britischen Küstenstadt Bude abgefangen wurden.[3] Das Kabel sei eines von mehr als 200 Glasfaser-Kabeln, die der britische Geheimdienst im Rahmen des geheimen Programms Tempora anzapfe und abhöre. Dabei hat der Dienst offensichtlich direkt an Knotenpunkten des Kabels (Spleißen) bei Kommunikationsunternehmen angesetzt und musste somit nicht von außen an das Kabel gelangen. Beim Ausspähen sollen dem britischen Abhördienst zwei Telefongesellschaften behilflich gewesen sein, Vodafone und British Telecommunications (BT).[4] Im September 2018 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Internetüberwachung durch den britischen Geheimdienst als Verstoß gegen die Menschenrechte rechtswidrig war.[5]
Im Jahr 2010 hat die National Security Agency dem GCHQ für Neuentwicklungen in dieser Anlage 15,5 Millionen Pfund gezahlt.[6]
Literatur
- Richard Aldrich, GCHQ, 2010, HarperCollins UK (Online auf Google Books)
- New Scientist, Ausgabe 1404 vom 5. April 1984, Seite 8, Artikel "How Cheltenham entered America's back yard" (Online auf Google Books)
Weblinks
Einzelnachweise
- Übersicht Echelon vom Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg (Archiv (Memento vom 3. August 2013 auf WebCite))
- Wikileaks.org (Memento des Originals vom 27. April 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ()
- Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des NDR
- Geheimdienst zapft wichtiges Glasfaserkabel TAT-14 an: Briten spähen deutsche Daten aus n-tv, 24. Juni 2013
- Europäische Gerichtshof: Britische Internetüberwachung verletzt Menschenrechte Bericht der Tageszeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13. September 2018, abgerufen am 13. September 2018
- Nick Hopkins, Julian Borger: Exclusive: NSA pays £100m in secret funding for GCHQ. In: The Guardian, 1. August 2013.