Güzelyurt (Kappadokien)

Güzelyurt (türkisch für Schöne Heimat) ist die Hauptstadt eines Landkreises im südwestlichen Kappadokien in der türkischen Provinz Aksaray. Güzelyurt liegt 40 km östlich der Provinzhauptstadt Aksaray. Etwa 24 Prozent der Landkreisbevölkerung entfallen auf die Kreisstadt.
Die Dörfer des Bucak Güzelyurt im Kreis Aksaray (Provinz Nigde) bildeten 1989 den neuen Kreis Güzelyurt in der neugegründeten Provinz Aksaray. Der Kreis umfasst neben der Kreisstadt noch die Gemeinden (Belde) Ihlara (2322) und Selime (1870 Ew.). Zum Kreis gehören des Weiteren noch acht Dörfer (Köy), von denen drei mehr Einwohner als der Durchschnitt (524 Einw.) haben haben: Gazİemİr (1081), Ilisu (992) und Uzunkaya (550 Einw.). Der Kreis ist flächenmäßig der zweitkleinste der Provinz und hat einen städtischen Bevölkerungsanteil von 61,76 Prozent.

Güzelyurt

Hilfe zu Wappen
Güzelyurt (Kappadokien) (Türkei)

Güzelyurt mit Stausee und Yüksek Kilise
Basisdaten
Provinz (il): Aksaray
Koordinaten: 38° 17′ N, 34° 22′ O
Einwohner: 2.826[1] (2020)
Telefonvorwahl: (+90) 382
Postleitzahl: 68 500
Kfz-Kennzeichen: 68
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung: 4 Mahalle
Bürgermeister: Ünal Demircioğlu (AKP)
Postanschrift: Yukarı Mah.
Çarşı Meydanı No: 15
68500 Güzelyurt/AKSARAY
Website:
Landkreis Güzelyurt
Einwohner: 10.967[1] (2020)
Fläche: 285 km²
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km²
Kaymakam: Nurullah Cemil Ercİyas
Website (Kaymakam):
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis

Geschichte

Im dritten nachchristlichen Jahrhundert w​ar der Ort u​nter dem Namen Karballa v​on verschiedenen christlichen Klostergemeinden besiedelt. Im vierten Jahrhundert w​uchs hier d​er als kappadokischer Kirchenvater bekannte Bischof Gregor v​on Nazianz auf, d​er im n​ahe gelegenen Arianzos geboren wurde. Bis Anfang d​es 20. Jahrhunderts w​ar Güzelyurt u​nter dem Namen Gelveri v​on Griechen besiedelt u​nd bekannt für Töpfer- u​nd Goldschmiedekunst. In dieser Zeit entstanden über hundert Kirchen. Nachdem d​ie griechischen Bewohner 1923 i​m Rahmen d​es griechisch-türkischen Bevölkerungsaustauschs ausgesiedelt worden waren, wurden h​ier türkische Familien a​us den griechischen Städten Kastoria u​nd Kozani angesiedelt[2], d​ie dem Ort d​en Namen Güzelyurt (Schöne Heimat) gaben.

Sehenswürdigkeiten

Im Süden des Ortes liegt das Klostertal von Güzelyurt (Manastır Vadısı) mit zahlreichen Höhlenkirchen und in den Tuffstein gehauenen Klosterkomplexen. Fünf Kilometer westlich in der Nähe eines Stausees liegt die festungsartige Yüksek Kilise (Hochgestellte Kirche) aus dem 19. Jahrhundert, deren Fresken in muslimischer Zeit übermalt wurden, im Osten die ebenfalls erhöht liegende Kızıl Kilise (Rote Kirche), die ihren Namen von dem rötlichen Mauerwerk hat. Die Herkunft des Mauerwerks ist bis heute unbekannt. Sie ist zwischen dem fünften und siebten Jahrhundert entstanden, von ihrem Freskenschmuck ist fast nichts erhalten. In der Umgebung liegen drei unterirdische Städte, eine weitere hat ihren Eingang direkt am Marktplatz der Stadt, sie ist zur Disko umgebaut.

Etwa s​echs Kilometer südwestlich l​iegt das Ihlara-Tal m​it zahlreichen Felsenkirchen.

Disko in unterirdischer Stadt

Literatur

  • Peter Daners, Volker Ohl: Kappadokien. Dumont, 1996, ISBN 3-7701-3256-4
  • Michael Bussmann/Gabriele Tröger: Türkei. Michael Müller Verlag 2004 ISBN 3-89953-125-6
Commons: Güzelyurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nufusune.com, abgerufen am 23. Februar 2021
  2. Güzelyurt (Gelveri)/Turkey (Memento des Originals vom 20. Juli 2010 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.turkeytravelplanner.com
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.