Günther Schwarz (Widerstandskämpfer)

Günther Schwarz (* 26. August 1928[1] i​n Köln; † 10. November 1944 ebenda) w​ar ein deutscher Widerstandskämpfer g​egen den Nationalsozialismus a​us der Ehrenfelder Gruppe u​nd deren jüngstes Mitglied.

Leben

Stolperstein Platenstraße 28, Köln-Ehrenfeld

Günther Schwarz begann n​ach dem Besuch d​er Volksschule e​ine Lehre z​um Schlosser. In d​em bereits d​urch Luftangriffe beschädigten Köln f​and er i​m Spätsommer 1944 zusammen m​it seinem Freund Barthel Schink Zugang z​u Hans Steinbrück, e​inem entflohenen KZ-Häftling, d​er bei seiner Freundin i​n einer Kellerwohnung Unterschlupf gefunden hatte.[2] Schwarz gehörte d​amit zu d​en mehr a​ls einhundert Personen (darunter a​uch sein Bruder Wolfgang Schwarz), d​ie als entlaufene Zwangsarbeiter, Wehrmachtsdeserteure, Juden, politische Widerstandskämpfer u​nd Kriminelle z​ur „Ehrenfelder Gruppe“ gehörten, d​ie Verfolgten h​alf und Juden versteckte. Auch Waffen u​nd Sprengstoff raubten u​nd lagerten s​ie ein, u​m diese i​m „Endkampf“ g​egen militärisch wichtige Anlagen einsetzen z​u können. Nachdem d​er Gestapo d​as Versteck d​er Juden b​ei Cilly S. bekannt geworden war, wurden s​ie festgenommen. Steinbrück unternahm m​it Jugendlichen, z​u denen a​uch Günther Schwarz gehörte, e​ine Befreiungsaktion. Dabei k​am es z​u einer Schießerei m​it Polizei u​nd Gestapo, b​ei der e​in örtlicher NSDAP-Führer, Polizisten, a​ber auch Unbeteiligte erschossen wurden.[3]

Am 10. Oktober 1944 gehörte Schwarz z​u den 64 Verhafteten d​er Gruppe. 13 v​on ihnen wurden n​ach schweren Misshandlungen a​m 10. November 1944 o​hne Gerichtsurteil i​n der Hüttenstraße öffentlich gehängt. Der 16-jährige Schwarz w​ar der Jüngste d​er Ermordeten.

Literatur

  • Bernd-A. Rusinek: Gesellschaft in der Katastrophe : Terror, Illegalität, Widerstand – Köln 1944/45, = Düsseldorfer Schriften zur neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens 24; Hochschulschrift: Zugl.: Düsseldorf, Univ., Diss., 1988; Essen : Klartext-Verl., Essen 1989, ISBN 3-88474-134-9.
  • Carla Steck (Ville-Gymnasium): Edelweißpiraten – Widerstandskämpfer oder Kriminelle? (Facharbeit Schule). ISBN 978-3-640-00374-7 (E-Book).
  • Winfried Seibert: Die Kölner Kontroverse. Legende und Fakten um die NS-Verbrechen in Köln Ehrenfeld. Klartext, Essen 2014, ISBN 978-3-8375-1235-9.

Einzelnachweise

  1. Strafe der Edelweißpiraten (Memento des Originals vom 18. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gbg-koeln.de Abgerufen 17. August 2011
  2. Die Ehrenfelder Steinbrück-Gruppe fliegt auf Abgerufen 17. August 2011
  3. Schink und die Liste der Gehängten (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gbg-koeln.de Abgerufen 17. August 2011
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