Günther Schmidt (Physiker)

Günther Schmidt (* 16. Dezember 1921 i​n Nietleben; † 28. Juni 2017 i​n Halle (Saale))[1] w​ar ein deutscher Physiker.

Leben

Günther Schmidt w​ar das zweite Kind d​es Prokuristen Kurt Schmidt u​nd seiner Ehefrau geborene Gottwald.[2] Er besuchte i​n Nietleben v​on 1928 b​is 1932 d​ie Volksschule u​nd anschließend b​is 1940 d​ie Latina d​er Franckeschen Stiftungen i​n Halle. Ab August 1940 studierte Schmidt Physik a​n der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, w​urde aber s​chon im Februar 1941 i​n die Wehrmacht einberufen. Er setzte d​as Physikstudium n​ach der Rückkehr a​us britischer Internierung 1946 f​ort und l​egte im Juni 1950 d​ie Diplomprüfung ab.

Günther Schmidt arbeitete seit 1950[3] als Hilfsassistent und Assistent[2] an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, seit 1952 mit Lehrauftrag über Experimentalphysik für Chemiker und Landwirte. Er promovierte 1954[2] bei Wilhelm Messerschmidt und habilitierte sich im Jahre 1960 mit einer Arbeit zur Piezoelektrizität und Elektrostriktion des Seignettesalzes[4][5]. In der Lehre war Günther Schmidt insbesondere im Grundstudium mit Experimentalvorlesungen engagiert. Als Lehrbuch schrieb er dazu 1971 das kompakte Kompendium der Physik, das 1975 schon in dritter Auflage erschien. 1986 wurde Günther Schmidt emeritiert.[6] Noch bis 1992 war er der Herausgeber der jährlich erschienenen Vorträge der von ihm initiierten Frühjahrsschulen Ferroelektrizität.[7][8]

Günther Schmidt w​ar verheiratet m​it Gertrud Schmidt u​nd hatte z​wei Söhne. Er w​urde auf d​em Friedhof Kröllwitz beigesetzt.

Bücher (Auswahl)

  • Kompendium der Physik, Gustav Fischer Verlag, Jena 1971

Quellen

  1. Traueranzeige (abgerufen am 19. Juli 2017)
  2. Schmidt G: Zum elektromechanischen Verhalten nicht vorpolarisierter Bariumtitanatkeramik zwischen 20 und 150 °C. Dissertation. Halle, 1954.
  3. Pressemitteilung der Uni Halle zum 85. Geburtstag (abgerufen am 19. Juli 2017)
  4. Schmidt G: Die Piezoelektrizität und Elektrostriktion des Seignettesalzes. Habilitationsschrift Martin-Luther-Universität, Halle 1960.
  5. Schmidt G (1961): Die Piezoelektrizität und Elektrostriktion des Seignettesalzes. Zeitschrift für Physik 161(5), Seiten 579–603. doi:10.1007/BF01341554
  6. Pressemitteilung Uni Halle zum 80. Geburtstag (abgerufen am 19. Juli 2017)
  7. Schmidt G (Hrsgb.): Ferroelektrizität '88. Vorträge der Frühjahrsschule Ferroelektrizität der Sozialistischen Arbeitsgemeinschaft Ferroelektrizität 16 (Fincken 1988). Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle 1989. ISBN 3-86010-128-5.
  8. Schmidt G, Sorge G (eds): Proceedings of the 20th Spring Conference on Ferroelectricity. Spring Conference on Ferroelectricity 20 (Güntersberge). Martin-Luther-University, Halle 1992. ISBN 3-86010-352-0
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