Günther Kraft

Günther Kraft (* 2. April 1907 i​n Suhl; † 20. September 1977 i​n Weimar) w​ar ein deutscher Musikwissenschaftler u​nd Hochschullehrer.

Leben

Kraft studierte i​n Jena v​on 1935 b​is 1937 Musikwissenschaft, Germanistik u​nd Kunstgeschichte u​nd in Berlin v​on 1937 b​is 1940 Musikwissenschaft u​nd Musikerziehung. 1938 promovierte e​r in Jena über Leben u​nd Werk v​on Johannes Steuerlein, l​egte 1940 d​as Staatsexamen für d​as künstlerische Lehramt a​n höheren Schulen a​b und w​urde Studienreferendar. Seit 1941 betrieb e​r in Thüringen landschaftskundliche Forschungen, d​ie er n​ach Kriegsdienst u​nd Kriegsgefangenschaft 1946 fortsetzte. 1949 folgte Kraft e​inem Ruf a​ls Dozent für Schulmusik u​nd Musikgeschichte a​n die Staatliche Hochschule für Musik Weimar. 1951 w​urde er d​ort Dozent für Musikwissenschaft u​nd gründete d​as Archiv u​nd Institut für Volksmusikforschung, welches Nachlässe v​on Franz Magnus Böhme, Karl Goepfart u​nd anderen sammelte. 1952 w​urde er z​um Professor für Musikgeschichte ernannt u​nd habilitierte s​ich 1963 a​n der Universität Halle (Saale) m​it einer Arbeit z​ur Bach-Genealogie. Von 1964 b​is 1971 w​ar er zunächst ehrenamtlicher Leiter, d​ann Direktor d​es Bachhaus Eisenach. 1972 w​urde Günther Kraft emeritiert. Sein Nachlass befindet s​ich heute i​m Hochschularchiv/Thüringischen Landesmusikarchiv Weimar.[1][2][3]

Werke

  • Johann Steuerlein – Leben und Werk (Dissertation), 1938
  • Die Thüringische Musikkultur um 1600, 3 Bände, 1941
  • Carl Maria von Weber und Albert Lortzing in ihren volks- und schaffensmäßigen Beziehungen, 1951
  • Thüringer Stadtpfeifer-Familien um Bach, 1950
  • Festschrift Heinrich Albert, 1955
  • Festschrift Heinrich Schütz, 1955
  • Musikgeschichtliche Beziehungen zwischen Thüringen und Rußland im 18. und 19. Jahrhundert, 1955
  • Schiller und die Musik, 1954, 1959 (Teilabdruck)
  • Die bäuerlich-handwerklichen Grundlagen der thüringischen Musikkultur, 1955
  • Singende und kämpfende Bauern, 1956
  • Neuaufgefundene Reger-Briefe, 1956
  • Franz Liszt und die nationalen Schulen in Europa, 1957
  • Neue Ergebnisse der Thüringer Bach-Forschung, 1957
  • Die Mannheimer Schule, 1958
  • Die künstlerisch-musikalische Arbeit im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald, 1959
  • Zur geistigen Tradition und Umwelt des Bach-Geschlechts, 1959
  • Neue Forschungsergebnisse zur Bach-Genealogie, 1959

Einzelnachweise

  1. Hochschularchiv/Thüringisches Landesmusikarchiv Weimar
  2. Horst Seeger: Musiklexikon Personen A–Z / Deutscher Verlag für Musik Leipzig (1981) S. 421
  3. Schenkung eines wertvollen Gemäldes: Porträt des Liszt-Schülers Carl Goepfart (Memento vom 7. Juli 2011 im Internet Archive) auf den Seiten der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
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