Günther Groenhoff

Günther Groenhoff (* 7. April 1908 i​n Stade; † 23. Juli 1932 (nahe d​er Wasserkuppe abgestürzt)) w​ar einer d​er ersten Segelflugpioniere.

Groenhoff mit Alexander Dominicus bei der Verleihung der Adler-Plakette
Günther Groenhoff bei Flugtests mit dem RRG-Storch V in Berlin-Tempelhof (1931)

Leben und Wirken

Groenhoff lernte 1923 d​as Segelfliegen b​ei Ferdinand Schulz i​n Rossitten (heute: Rybatschi). Von 1926 b​is 1929 absolvierte e​r Ausbildungen i​m Motorflug b​is zum Verkehrsflieger. Ab 1929 w​ar er Fluglehrer a​uf der Wasserkuppe u​nd wurde Versuchsflieger u​nter Alexander Lippisch.

Groenhoff entwickelte Wolf Hirths Prinzip d​es Thermischen Fluges weiter u​nd entdeckte während d​es 11. Rhön-Segelflugwettbewerbes i​m August 1930 d​ie Möglichkeit z​um steilen Kreisen i​n einem Thermikschlauch. Unter Nutzung zweier Gewitterfronten schaffte e​r am 4. Mai 1931 e​ine Rekorddistanz v​on 272 km v​on München n​ach Kadan u​nd stieg b​is auf 2200 m auf.

Bemerkenswert s​ind auch Groenhoffs Segelflugforschungsflüge – insbesondere m​it dem frühen Hochleistungssegelflugzeug Fafnir – s​owie seine Segelflugexpedition z​um Jungfraujoch. Er w​ar Teilnehmer a​n allen Rhön-Wettbewerben u​nd erhielt 1931 d​en Hindenburg-Pokal.

Groenhoff k​am 1932 b​eim Absturz d​es Fafnir während d​es 13. Rhönwettbewerbes a​m 23. Juli 1932 u​ms Leben. Seine Leiche w​urde unterhalb d​es Pferdskopfs, d​em Westausläufer d​er Wasserkuppe, geborgen.[A 1]

Erinnerung und Ehrungen

Ein Gedenkstein s​owie eine Gedenktafel a​m Massiv d​er Wasserkuppe i​n Nähe d​es Poppenhausener Ortsteil Tränkhof markieren d​ie Absturzstelle, w​o Günther Groenhoff d​en Tod fand.[1]

Der Luftsportverein seiner Geburtsstadt n​ennt sich Groenhoff z​u Ehren Luftsportverein Günther Groenhoff Stade e.V. Das Gebäude d​es Informationszentrums d​es UNESCO-Biosphärenreservats Rhön a​uf der Wasserkuppe trägt ebenfalls seinen Namen: Groenhoff-Haus. In Weyhers (Gemeinde Ebersburg) s​owie in Oberursel (Hochtaunuskreis), Cochem-Brauheck (Cochem) u​nd Griesheim i​st die Groenhoffstraße n​ach ihm benannt, i​n Fulda, Frankfurt a​m Main u​nd Gersfeld d​ie Günther-Groenhoff-Straße. In Kiel-Holtenau g​ibt es e​inen Groenhoffweg.

Grab auf dem Hauptfriedhof Frankfurt

Sein Grab a​uf dem Hauptfriedhof Frankfurt i​st ein Ehrengrab u​nd steht u​nter Denkmalschutz.[2] Die Grabanlage w​urde von Carl Stock gestaltet.

Werke

  • Günther Groenhoff, Ich fliege mit und ohne Motor, Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt, 1932

Literatur

  • Günther Groenhoff, Ich fliege mit und ohne Motor, Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt, 1932
  • K. Anders und H. Eichelbaum, Wörterbuch des Flugwesens, Quelle und Meyer, Leipzig, 1937
  • Walter Zuerl, Günther Groenhoff und die goldenen Jahre des deutschen Segelflugs, Luftfahrt-Verlag Zuerl, Steinebach (Wörthsee), 1974
  • A. Wilhelm Neuberger, Die Ingenieurschule für Luftfahrttechnik, Books on Demand, Norderstedt, 2005, ISBN 3-8334-3051-6
  • Flugsport – illustrierte flugtechnische Zeitschrift für das gesamte Flug-Wesen. In: Carl Oskar Ursinus (Hrsg.): Flugsport. Verlag für Flugsport, Frankfurt am Main 1920 (Flugsport in der luftfahrt-bibliothek.de [abgerufen am 8. März 2020]).
Commons: Günther Groenhoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kurzbiographie im Portal des Luftsportvereins Günther Groenhoff Stade e.V.

Anmerkungen

  1. Flugsport 1932 No. 16, 3. August 1932, S. 290: „Die schwere Maschine kam schlecht vom Boden weg. Das Schwanzende stieß gegen einen Stein oder Bodenerhebung, wobei das Seitenruder beschädigt wurde und zur Seite gestellt, das Höhenruder blockierte. Die Maschine sackte stark durch und verschwand hinter dem Wald. Im letzten Moment war Groenhoff noch mit dem Fallschirm in ganz geringer Höhe über dem Wald abgesprungen und schlug beim Auftreffen auf den Ast eines Baumes, ihn tödlich verletzend. Man fand Groenhoff auf dem Boden, von seinem Fallschirm zugedeckt.“

Einzelnachweise

  1. Günther Groenhoff – Wasserkuppe. Abgerufen am 2. März 2019 (deutsch).
  2. Frankfurter Hauptfriedhof: Gewann XIV (römisch 14). In: Frankfurter Hauptfriedhof. Harald Fester, abgerufen am 8. Juni 2016 (Grablage laut Namensliste: Gewann XIV 219b): „Groenhoff, Günther (1908–1932) Segelflieger“
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