Fritz Senn
Fritz Senn (* 1. Januar 1928 in Basel) ist ein Schweizer Publizist, James-Joyce-Fachmann und Theoretiker der Ochlokinetik.[1]
Leben und Wirken
Fritz Senn ist als Theoretiker der Ochlokinetik Vertreter jener «fröhlichen Wissenschaft vom Menschen als einem Wesen, das den anderen grundsätzlich im Weg steht».[2]
Senn war Präsident der Internationalen James Joyce Foundation, Mitherausgeber der Zeitschriften A Wake Newslitter und James Joyce Quarterly sowie der Frankfurter James Joyce-Ausgabe. Seit 1985 ist er Leiter der Zurich James Joyce Foundation, die zugleich Archiv, Dokumentationsstelle, Fachbibliothek und Treffpunkt von Forschenden und Lesegruppen ist.
Fritz Senn ist Mitglied der Fachjury des Zuger Übersetzer-Stipendiums.
Auszeichnungen
- Ehrendoktorat der Universität Köln
- Ehrendoktorat der Universität Zürich
- Ehrendoktorat des University College Dublin
- Johann-Jakob-Bodmer-Preis der Stadt Zürich
- Preis der Max Geilinger-Stiftung
- Goldene Ehrenmedaille des Kantons Zürich (2009)[3]
- Zürcher Festspielpreis (2014)[4]
Publikationen
- Das James Joyce Lesebuch. Zürich 1979.
- Nichts gegen Joyce. Joyce versus Nothing. Aufsätze 1959–1983. Herausgegeben von Franz Cavigelli. Zürich 1984.
- „Die feine Art sich Feinde zu machen.“ James Abbott McNeill Whistler im Streit mit Oscar Wilde & G.K.Chesterton. In Szene gesetzt und übersetzt von Fritz Senn. Haffmans, Zürich 1984. (Neuausgabe: Reclams, Leipzig 2013, ISBN 978-3-86150-613-3.)
- Gemeinsam mit Klaus Reichert: James Joyce: Finnegans Wake. Gesammelte Annäherungen Deutsch. Edition Suhrkamp: Frankfurt 1989 ISBN 978-3-518-11524-4.
- Nicht nur Nichts gegen Joyce. Aufsätze über Joyce und die Welt. 1969–1999. Hrsg. Friedhelm Rathjen. Zürich 1999
- Noch mehr über Joyce. Streiflichter. Schöffling, Frankf. am M. 2012. ISBN 978-3-89561-333-3
- Am Rande mittendrin, in: Souveräne Brückenbauer. 60 Jahre Verband der Literaturübersetzer. Für den Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke, Hg. Helga Pfetsch. Sonderheft Sprache im technischen Zeitalter, SpritZ. Böhlau Verlag, Köln 2014 ISBN 9783412222840 ISSN 0038-8475 S. 157–163 (Senn als früherer langjähriger Lektor des Diogenes Verlags über seine Zusammenarbeit mit Literaturübersetzern)
Literatur
- Ruth Frehner, Ursula Zeller (Hrsg.): A Collideorscape of Joyce. Festschrift for Fritz Senn. Lilliput Press, Dublin 1998, ISBN 1-901866-10-6.
- Christine O'Neill: Zerrinnerungen. Fritz Senn zu James Joyce. Aus dem Englischen von Fritz Senn. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2007, ISBN 978-3-03823-366-4.
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Senn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage der „Zurich James Joyce Foundation“.
- Thomas Hermann: Ein Suchender in Sachen Joyce. Christine O'Neill im Gespräch mit Fritz Senn. In: Neue Zürcher Zeitung vom 17. Januar 2008.
- Thomas Bodmer: «Der Antrieb ist neugierige Unwissenheit». Fritz Senn gilt als der beste Leser, den James Joyce je gehabt hat. (Memento vom 17. November 2012 im Webarchiv archive.today) Tages-Anzeiger, 29. Februar 2008.
- «Zuschauen, wie die Sprache denkt.» Der Zürcher James-Joyce-Forscher Fritz Senn hat das Werk des grossen Iren auf unterschiedlichsten Wegen sondiert. Neue Zürcher Zeitung. 29. Januar 2011.
- Thomas Hermann: «Die Kunst der köstlichen Eleganz». Der britische Romancier P. G. Wodehouse, gelesen mit Fritz Senn. Neue Zürcher Zeitung. 31. Dezember 2011.
- Laudatio, die Senn für Ulrich Blumenbach zum Kulturpreis der Stadt Basel hielt, in Übersetzen 1, 2017 (online vollständige Fassung).
- NZZ vom 20. Oktober 2018 (Fritz Senn: Wie viel Eigensinn verträgt eine Übersetzung? Hans Wollschläger und der «Ulysses»)
Einzelnachweise
- Fritz Senn: Ochlokinetik oder Warum die Menschen steckenbleiben. sowie Der ochlokinetische Joyce. In: Fritz Senn: Nicht nur Nichts gegen Joyce. Aufsätze über Joyce und die Welt. 1969–1999. Herausgegeben von Friedhelm Rathjen. Zürich 1999. S. 373–380.
- Thomas Hermann: Ein Suchender in Sachen Joyce. Christine O'Neill im Gespräch mit Fritz Senn. Neue Zürcher Zeitung, 17. Januar 2008
- Goldene Ehrenmedaille an James-Joyce-Experte. Tages-Anzeiger, 25. Juni 2009.
- Fritz Senn (Memento vom 9. Juni 2017 im Internet Archive) auf der Website des Zürcher Festspielpreises, abgerufen am 12. Juni 2014.
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