Fritz Ritterbusch

Fritz Ritterbusch (* 11. Januar 1894 i​n Zschackau; † 14. Mai 1946 a​n unbekanntem Ort) w​ar ein deutscher SS-Hauptsturmführer u​nd Mitglied d​es Wachpersonals d​er Konzentrationslager Flossenbürg, Hinzert, Lublin-Majdanek u​nd Groß-Rosen. Er w​ar Leiter e​ines Lagerkomplexes i​n Trautenau-Parschnitz.

Leben und Funktionen

Familie

Fritz Ritterbusch w​ar ein Sohn d​es Ziegeleimeisters Hermann Ritterbusch a​us Zschakau (heute Beilrode). Sein Bruder Paul Ritterbusch w​ar einer d​er profiliertesten nationalsozialistischen Wissenschaftsfunktionäre. Ein anderer Bruder, Willi Ritterbusch, w​ar von 1943 b​is 1945 Generalkommissar i​n den Niederlanden.[1] Ein weiterer Bruder w​ar Karl Ritterbusch u​nd ebenfalls SS-Hauptsturmführer, s​owie Offizier d​er 91. SS-Standarte i​n Wittenberg.[2][3]

NS-Karriere

Ritterbusch n​ahm von 1914 b​is 1918 a​m Ersten Weltkrieg a​ls Infanterist t​eil und diente i​m 153. u​nd 264. Infanterieregiment d​er Preußischen Armee.[4] 1925 t​rat er i​n die NSDAP (Mitgliedsnummer 6.317) ein. 1931 t​rat Ritterbusch i​n die SS (SS-Nr. 9.107)[3] ein, w​o er 1934 Offizier d​er 91. SS-Standarte i​n Wittenberg wurde.

Von Frühjahr 1940 bis zum 30. Januar 1941 bekleidete er eine nicht näher bezeichnete Funktion in der Wachmannschaft des KZ Flossenbürg, später wurde er dort zum Zugführer ernannt. Am 10. Januar 1943 wurde Ritterbusch ins SS-Sonderlager Hinzert versetzt, wo er als Adjutant des Lagerkommandanten Paul Sporrenberg agierte. Am 18. Juni 1943 wurde er zur Lagerverwaltung des KZ Majdanek versetzt. Im März 1944 wurde er in das KZ Groß-Rosen versetzt, wo er übergeordneter Lagerführer eines Verbundes von sieben Frauenaußenlagern in der Region Trautenau wurde.[5][6] Das sogenannte SS-Kommando Trautenau hatte seinen Sitz in Parschnitz (Poříčí).[7][8][9] Am 30. Januar 1945 wurde Ritterbusch zum SS-Hauptsturmführer befördert.[3]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs

Ritterbusch w​urde am 12. Januar 1946 v​on der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet. Am 25. März 1946 w​urde er v​on einem sowjetischen Militärtribunal z​um Tode verurteilt. Am 14. Mai 1946 w​urde das Urteil a​n einem unbekannten Ort vollstreckt. Ein i​m Jahre 2002 gestellter Antrag a​uf Rehabilitierung w​urde von d​er russischen Militärhauptstaatsanwaltschaft abgelehnt.[10]

Orden und Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nieuwe Venlosche Courant v. 13. Dezember 1943, Digitalisat
  2. Stummeyer, Ute: Paul Bosse seine Klinik in Wittenberg ; unerwünschte Wahrheitssuche. 1. Auflage. Projekte-Verlag Cornelius, Eisleben 2014, ISBN 978-3-95486-497-3, S. 256 (google.de [abgerufen am 8. März 2019]).
  3. Łukasz Najbarowski, Waldemar Sadaj: Numery członków Allgemeine SS oraz Waffen-SS, ISSN 2082-7431. Nummern der SS-Mitglieder 9000 bis 9999.
  4. Aleksander Lasik: Organisationsstruktur und Personalakten der Leitung des Konzentrationslagers Majdanek in den Jahren 1941-1944. Anhang. Hrsg.: Zeszyty Majdanka. Nr. 22, 2003, S. 184–185 (polnisch, archive.org [PDF] Originaltitel: Struktura organizacyjna oraz obsada osobowa stanowisk kierowniczych w obozie koncentracyjnym na Majdanku w latach 1941–1944. Aneks.).
  5. Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 6: Natzweiler, Groß-Rosen, Stutthof. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-52966-5.
  6. Miroslav Kryl, Ludmila Chládková: Pobočky koncentračniho tábora Gross-Rosen ve lnářských závodech Trutnovska za nacistické okupace. VHJ Lnářský Průmysl, Trutnov, 1981 (Die Außenlager von Groß-Rosen in den Flachsbetrieben im Trautenau-Gebiet während der nationalsozialistischen Okkupation)
  7. Isabell Sprenger: Gross-Rosen: ein Konzentrationslager in Schlesien. Böhlau, 1996, S. 263. ISBN 3412113964
  8. Andrea Rudorff: Frauen in den Außenlagern des Konzentrationslagers Groß-Rosen. Metropol-Verlag 2014, ISBN 978-3863311629
  9. Belah Guṭerman: A Narrow Bridge to Life: Jewish Forced Labor and Survival in the Gross-Rosen Camp System, 1940-1945. Berghahn Books, 2008, S. 132, ISBN 9780857450531
  10. Mitteilung des Deutschen Roten Kreuzes I/5 2000202721 vom 20. Januar 2014
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