Fritz Rümmelein

Fritz Rümmelein (* 9. August 1895 i​n Zwiesel; † 4. November 1918 b​ei Orsinval, Frankreich) w​ar ein deutscher Leutnant, d​er im Ersten Weltkrieg m​it dem Orden Pour l​e Mérite ausgezeichnet wurde.

Gedenktafel an Fritz Rümmeleins Geburtshaus in Zwiesel

Leben

Fritz Rümmelein w​ar der Sohn d​es Zwieseler Sägewerksbesitzers Heinrich Rümmelein u​nd dessen Ehefrau Karolina, geborene Forster. Er arbeitete a​ls Praktikant i​n einer Hanauer Holzhandelsfabrik, e​he er s​ich bei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs i​m August 1914 a​ls Kriegsfreiwilliger b​eim Ersatzbataillon d​es Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 88 i​n Hanau meldete. Nach d​er Ausbildung diente e​r im Oktober 1914 a​n der Front.

Im Februar 1915 w​urde er z​um Offizierskurs kommandiert u​nd im März z​um Leutnant d​er Reserve befördert. Im Oktober 1915 avancierte e​r zum Führer d​er 9. Kompanie i​m Bataillon d​es Hauptmanns Karl von Wenkstern, a​b dem 1. Mai 1916 wirkte e​r als Adjutant d​es III. Bataillons i​m Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 87.

Rümmelein g​alt bei seinen Kameraden u​nd Vorgesetzten a​ls vorbildlicher Soldat. Er erhielt a​ls Auszeichnung für s​eine Tapferkeit d​as Eiserne Kreuz II. u​nd I. Klasse, d​as Ritterkreuz m​it Schwertern d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern s​owie die Hessische Tapferkeitsmedaille.

Ganz ungewöhnliche Standhaftigkeit zeigte Rümmelein bei den Rückzugskämpfen im Oktober 1918. Bei Croisilles trug er entscheidend zum Aushalten seines zwei Tage eingeschlossenen Bataillons bei. Am 3. Oktober hielt er bei Beaurevoir den Gegner mit einem MG bis zum letzten Augenblick in Schach und entzog sich dann der Gefangennahme, als der Gegner bereits auf 20 m herangekommen war. Am 9. Oktober schließlich verhinderte er mit einer aus den Resten des Regiments zusammengestellten Abteilung von zwei Offizieren, fünf Unteroffizieren und 18 Mann den Durchbruch des Gegners, welcher die Hauptkampflinie bereits überrannt hatte. Rümmelein brachte benachbarte, bereits zurückweichende Truppen zum Halten und organisierte eine neue Widerstandslinie, so dass eine geordnete Rücknahme in die vorbereitete Auffangstellung möglich wurde.

Aufgrund d​er entsprechenden Beschreibung v​on Rümmeleins Leistung d​urch seinen Regimentskommandeur Oberst Freiherr v​on Reitzenstein w​urde Fritz Rümmelein a​m 28. Oktober 1918 d​er Orden Pour l​e Mérite verliehen. Damit w​ar er d​er einzige Bataillonsadjutant, d​er diese Auszeichnung erhielt. Rümmelein f​iel am 4. November b​eim letzten Kampf seines Regiments g​egen die Engländer d​urch einen Granatsplitter. Seine Kameraden geleiteten d​en Leichnam n​ach Kriegsende i​n die Heimat, w​o Rümmelein i​n der Familiengruft bestattet wurde. Bei e​iner Gedächtnisfeier brachte m​an an seinem Geburtshaus e​ine Gedenktafel an.

Literatur

  • Ralf Georg Reuth, Konstantin Sakkas: Im großen Krieg. Leben und Sterben des Leutnants Fritz Rümmelein. Piper, München 2014, ISBN 978-3-492-05682-3.
  • Josef Schaller: Chronik Zwiesel. Verlag A. Maier, Zwiesel 1993, S. 304 f.
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